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Elektroschubkarren im Praxistest

Auf den Betrieben sind Elektrokaretten noch selten zu sehen, obwohl sie im Alltag einiges zur Arbeitsentlastung beitragen würden. Davon ist unser Testteam überzeugt.

Lesezeit: 5 Minuten

E-Schubkarren, auch Dumper genannt, sehen aus wie die gängigen Schubkarren, sind aber mit einem Akku ausgerüstet und verfügen über zusätzliche Räder. Das Beste allerdings ist, Stossen und Ziehen fallen weg. Dadurch schonen Sie Ihre Kräfte und Gelenke. Wir stellen Ihnen vier Modelle vor und zeigen, worauf Sie bei einem Kauf achten müssen.

Jedes Modell hat seine Vorzüge. Bei einem Kauf müssen Sie wissen, ob Nutzlasten über 120 kg verschoben werden sollen. Wer wird den Dumper hauptsächlich bedienen? Wie effizient muss es vorwärtsgehen? Das Testteam beurteilte die Leistungsfähigkeit des Dumpers nach messbaren Kriterien. Jeder war mit 100 kg beladen. Verblüffend war die Steigungsfähigkeit. Eruiert wurde sie mit Steigungswinkeln von 35 %, 45 % und 55 %. Jede Schubkarre bewältigte dies problemlos. Der Test erfolgte auf dem Gelände des Strickhofs Lindau (ZH). Dafür stellten Makita SA, Hermann Baur AG und Hauptner E-Schubkarren zur Verfügung.

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Bravo Standard: der Wendige

Die Bravo Standard von der Hermann Baur AG sieht aus wie eine normale Schubkarre und weist auch die gleichen Eigenschaften auf. Man kann sie also auf alle drei Seiten kippen – dafür braucht es Kraft. Sämtliche Stromkabel sind in den Holmen versteckt und gut vor äusseren Einwirkungen geschützt. Unter der Wanne befindet sich der 12-V-Bleiakku. Ein 250-W-Elektromotor treibt den Dumper an. Im Test überzeugte die Bravo Standard mit der längsten Laufzeit von 1,44 Stunden. Aber die Ladezeit dauert mit 8,15 Stunden relativ lange. Die Fahrgeschwindigkeit betrug 4,6 km/h. Der Antrieb kann man nicht verstellen. Die Bravo Standard läuft ausschliesslich mit der Maximalgeschwindigkeit oder gar nicht – also eine Schubkarre, wenn es schnell und effizient vorwärtsgehen soll.

Die automatische Bremsung bei Gefälle soll laut Katalog elektronisch über den Widerstand des Elektromotors erfolgen. Beim Bremsentest mussten wir trotzdem wie bei einer herkömmlichen Schubkarre körperliche Kraft aufwenden, um den Dumper im Hang zu bremsen oder zum Stillstand zu bringen. Positiv ist das breite Angebot an Zubehör. Es reicht vom Werkzeughalterung bis hin zur Anhängerkupplung.

Power Pac: die Ausdauernde

Die Schubkarre der Marke PowerPac wird in einem Karton zerlegt angeliefert. Die Anleitung ist daher sehr hilfreich für den Zusammenbau. Im Test erwies sich der Elektrodumper als äusserst ausdauernd. Mit einer Laufzeit von 2,30 Stunden min schnitt dieser Dumper mit Abstand am besten ab. Jedoch war die Ladezeit entsprechend lang. Für den Ladevorgang lässt sich der Akkumulator einfach aus dem Gerät entfernen. Die maximale Nutzlast beträgt bei diesem Modell 120 kg. Beim Bremstest stellten wir fest, dass bei leichter Last die Bremswirkung über den Elektromotor genügt. Bei schweren Ladungen hilft zusätzlich eine Scheibenbremse.

Die Steigungsfähigkeit wird vom Hersteller auf maximal 21 % festgelegt. Die Geschwindigkeit lässt sich variabel verstellen und erreichte im Test maximal 3,9 km/h. Nachteilig ist die Kabelführung mit frei hängenden Kabeln.

Makita DCU180: die Gemütliche

Die Schubkarre DCU180 von Makita war die langsamste in unserem Test. Mit 3,5 km/h Spitzengeschwindigkeit im zweiten und 1,4 km/h im ersten Gang ermöglicht sie ein angenehmes Tempo für Arbeiten, bei denen es nicht auf die Geschwindigkeit ankommt. Die Scheibenbremse befindet sich beim Vorderrad und ermöglicht auch im Gelände mit stärkerer Neigung ein individuelles Fahrtempo.

Auf der rechten Seite des Fahrgestells sind zwei LED-Lichtstrahler, das ist in der Dämmerung recht nützlich. Die Kabel gleiten offen am Gestänge entlang. Wichtig ist, nirgends einzufädeln und Kabelbrüche zu vermeiden. Wenn ein Kabel reisst, braucht es einen Mechaniker. Die Wanne kann man mit einem Handgriff einfach nach vorne kippen. Seitliches Abkippen ist etwas schwieriger. Alternativ bietet der Hersteller einen Gitterrohrkorb an und macht darauf aufmerksam, dass demnächst ein vierrädriges Modell auf den Markt kommt.

Angetrieben wird die Schubkarre durch zwei Akkus. Die Bauart entspricht den wiederaufladbaren Energiespeichern von Akkuschraubern. Der Antriebsstrom wird nur von einem der beiden Stromspeicher bezogen. Ist dieser leer, kann man mit einem Schalter den zweiten anwählen. Die Leistung jedes Akkus beträgt bei konstant maximaler Geschwindigkeit rund 49 min. Der Lithium-Ionen-Akkumulator hatte mit 58 min die schnellste Ladezeit. Von Vorteil ist, dass Sie die Akkus für 250 Makita-Elektrowerkzeuge und Gartengeräte verwenden können. Diese Schubkarre sollten Sie nicht bei feuchten Verhältnissen einsetzen. Auch bei Waschaktionen ist Vorsicht geboten.

Bravo extra Power: die Starke

Der Bravo extra Power ist dem Standardmodell ähnlich. Aber es ist ein stärkerer Elektromotor verbaut, der eine Leistung bis zu 400 W erbringen kann. Die maximale Nutzlast ist im Vergleich höher und beträgt 160 kg. Zudem lässt sich die Geschwindigkeit variabel verstellen (0 bis 4,4 km/h). Das ermöglicht ein sorgfältiges Manövrieren bei exakten Arbeiten. Im Unterschied zur Bravo Standard verfügt die extra Power über einen Rückwärtsgang. Die Bremse erfolgt wie beim Standardmodell über den Elektromotor. Beim Abwärtsfahren wurde fast keine Beschleunigung erreicht. Aber es braucht körperlichen Kraftaufwand, um die Schubkarre zu stoppen.

Während der Testphase verabschiedete sich zweimal die Sicherung. Laut Hermann Baur, der die Bravo Power im Angebot hat, sei dies noch nie vorgekommen. Sein Tipp: «Die Schubkarre bei steilen Abwärtsfahrten nicht mit 100 kg beladen.»

Die Laufzeit und die Ladezeit waren etwas kürzer als bei der Standardversion. Auch bei diesem Modell stiess das Zubehör auf Begeisterung.

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