Auf rund 16% der gesamten Maisanbaufläche Deutschlands ließen sich in diesem Jahr teils deutliche Fraßschäden durch Krähen, Schwarzwild, Fasane, Tauben und Kraniche feststellen – das zeigen Ergebnisse von Dr. Jürgen Rath vom Deutschen Maiskomitee e.V. (DMK). Überraschend hoch war auf 13% der Anbaufläche auch der Befall mit den Larven der Fritfliege. Zusätzlich trat vor allem in Baden-Württemberg, Bayern, Sachsen und Thüringen teils starker Drahtwurmfraß auf. Betrachtet man ausschließlich Flächen, auf denen aufgrund der Schäden eine Nach- bzw. Neuansaat erforderlich war, entstand im Jahr 2020 laut der Umfrage ein wirtschaftlicher Schaden von ca. 30 Mio. €.
Ein Grund dafür sind die fehlenden Beizmittel. So wurde z.B. der Einsatz des Wirkstoffs Methiocarb (Produkt: Mesurol), der als Repellent vor Vogelfraß und mit zusätzlicher insektizider Wirkung gegen Fritfliegen schützte, kurz vor der Aussaat verboten. Einige Saatgutanbieter griffen daraufhin auf das Produkt Korit 420 FS zurück, um überhaupt Saatgut mit einem Repellent anbieten zu können. Die Krux dabei ist allerdings, dass der Wirkstoff Ziram lediglich von der EU genehmigt ist. Das heißt, dass das Saatgut nur in einem EU-Nachbarland gebeizt werden darf und dann wieder importiert werden muss. Zudem, so Norbert Erhardt von der Landwirtschaftskammer Nordrhein-Westfalen, ist die Repellentwirkung von Korit 420 FS schwächer zu bewerten als die von Mesurol.
„Die Ergebnisse der Umfrage zeigen, dass der Schutz der Maissaat durch einen insektiziden Wirkstoff gegen Fritfliegen und eines Repellents zur Abwehr von Vogelfraß von höchster Bedeutung sind“, sagte dazu Dr. Jürgen Rath vom DMK. Die deutschen Behörden müssten die inländische Saatgutbehandlung vor dem Hintergrund der enormen wirtschaftlichen Schäden für die Landwirtschaft nun neu bewerten. Dass sich mittlerweile eine qualitativ hochwertige Saatgutbeizung garantieren lasse, zeigten Qualitätssicherungssysteme auf nationaler Ebene wie SeedGuard oder QS Getreide bzw. ESTA auf EU-Ebene.
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Auf rund 16% der gesamten Maisanbaufläche Deutschlands ließen sich in diesem Jahr teils deutliche Fraßschäden durch Krähen, Schwarzwild, Fasane, Tauben und Kraniche feststellen – das zeigen Ergebnisse von Dr. Jürgen Rath vom Deutschen Maiskomitee e.V. (DMK). Überraschend hoch war auf 13% der Anbaufläche auch der Befall mit den Larven der Fritfliege. Zusätzlich trat vor allem in Baden-Württemberg, Bayern, Sachsen und Thüringen teils starker Drahtwurmfraß auf. Betrachtet man ausschließlich Flächen, auf denen aufgrund der Schäden eine Nach- bzw. Neuansaat erforderlich war, entstand im Jahr 2020 laut der Umfrage ein wirtschaftlicher Schaden von ca. 30 Mio. €.
Ein Grund dafür sind die fehlenden Beizmittel. So wurde z.B. der Einsatz des Wirkstoffs Methiocarb (Produkt: Mesurol), der als Repellent vor Vogelfraß und mit zusätzlicher insektizider Wirkung gegen Fritfliegen schützte, kurz vor der Aussaat verboten. Einige Saatgutanbieter griffen daraufhin auf das Produkt Korit 420 FS zurück, um überhaupt Saatgut mit einem Repellent anbieten zu können. Die Krux dabei ist allerdings, dass der Wirkstoff Ziram lediglich von der EU genehmigt ist. Das heißt, dass das Saatgut nur in einem EU-Nachbarland gebeizt werden darf und dann wieder importiert werden muss. Zudem, so Norbert Erhardt von der Landwirtschaftskammer Nordrhein-Westfalen, ist die Repellentwirkung von Korit 420 FS schwächer zu bewerten als die von Mesurol.
„Die Ergebnisse der Umfrage zeigen, dass der Schutz der Maissaat durch einen insektiziden Wirkstoff gegen Fritfliegen und eines Repellents zur Abwehr von Vogelfraß von höchster Bedeutung sind“, sagte dazu Dr. Jürgen Rath vom DMK. Die deutschen Behörden müssten die inländische Saatgutbehandlung vor dem Hintergrund der enormen wirtschaftlichen Schäden für die Landwirtschaft nun neu bewerten. Dass sich mittlerweile eine qualitativ hochwertige Saatgutbeizung garantieren lasse, zeigten Qualitätssicherungssysteme auf nationaler Ebene wie SeedGuard oder QS Getreide bzw. ESTA auf EU-Ebene.