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Schilf-Glasflügelzikade schädigt auch Kartoffeln

Lesezeit: 2 Minuten

Gerade erst läuft die Forschung zur Schilf-Glasflügelzikade, die in Rüben die SBR-Krankheit überträgt, richtig an, schon steht die nächste Kultur im Fokus des Schädlings. So hat sich die Zikade offentlichtlich unbemerkt in einem evolutionären Entwicklungssprung an Kartoffeln angepasst und kann sich dort nun auch ernähren und vermehren, berichtet Dr. Christian Lang vom Verband der Hessisch-Pfälzischen Rübenanbauer.


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Aufgefallen ist das letztes Jahr: Auf Kartoffelflächen in Rheinland-Pfalz und Baden-Württemberg traten Welkeerscheinungen, Gummiknollen und Blattverfärbungen auf. Die auf diesen Flächen gefangenen Zikaden enthielten plötzlich verstärkt zwei bakterielle Erreger – das Protebakterium C. Arsenophonus phytopathogenius und C. Phytoplasma solani (Erreger von Stolbur). Um das herauszufinden, sammelte David Löffler von der Agrarservice Hessen-Pfalz GmbH ca. 1200 Proben von Heilbronn bis Frankfurt ein. Die Analysen auf die Erreger führte das Fraunhofer-Institut IME in Gießen durch. Für die genetischen Analysen wurde das Max-Planck-Institut in Jena mit einbezogen. Die wichtigsten Egebnisse: Die Kartoffelproben von offensichtlich befallenen Flächen zeigten zu 37% Proteo-Befall, 29% waren mit einem Stolbur-Erreger infiziert, 19% zeigten eine Doppelinfektion mit beiden Erregern und nur 15% waren ohne Befall.


Das Proteo-Bakterium allein oder in Kombination mit dem Stolbur-Erreger kann Mindererträge von 10 bis 50% verursachen.


Krankheit mit Potenzial


Die erwachsenen Zikaden legen ihre Eier an Kartoffeln oder Rüben ab. Aus diesen schlüpfen kleine Larven, die Nymphen, welche die Krankheitserreger in sich tragen können. Die Bakterien werden also durch die saugenden erwachsenen Tiere oder deren Nachkommen auf Pflanzen übertragen. Die Nymphen entwickeln sich in wenigen Monaten zu neuen erwachsenen Zikaden, die dann wieder ausfliegen – immer auf der Suche nach neuen Feldern. „Ein nicht enden wollender Kreislauf, jetzt mit noch mehr Ackerfrüchten“, so Lang. In einem Jahr sind zwei Generationen möglich. Nach bisherigen Beobachtungen können die Zikaden jährlich rund 10 bis 20 km „weiterwandern“. „Wir nennen den neuen Erreger-Vektor-Wirtspflanzen-Komplex „Bakterielle Kartoffelknollen-Welke“, erläutert Christian Lang. Lösungen oder zumindest Milderung verspricht wohl in erster Linie die Sortenwahl.


In den Innovationsprojekten Beta-Climate, NIKIZ und SONAR werden Lösungen für Rübenanbauer erarbeitet. Die BETA-SOL-Kooperation sucht nach Lösungen für den Kartoffelanbau. Mehr unter www.topagrar.com/zikaden2023

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