Die Einlagerung von Kartoffeln ist in vielen Betrieben in vollem Gange. Diese Checkliste der Versuchsanstalt Dethlingen soll Ihnen die Orientierung bei den nachfolgenden Belüftungsschritten erleichtern.
Einlagerung
- Schalenfestigkeit prüfen
- Nassfaule Knollen möglichst vollständig auf dem Roder aus dem Erntegut entfernen
- Knollentemperatur bei der Ernte oberhalb (≥ 2 °C) der vorhergesagten Außenlufttemperatur in der kommenden Nacht
- Möglichst geringer Erdanteil im Erntegut
Abtrocknung
- Hauptziel: Abtrocknung der Knollenoberfläche über Nacht mit kalter Luft
- Schnelle Feuchtigkeits- und Temperaturabfuhr aus den Kartoffeln zur Inaktivierung der Schaderreger
- Gebläseleistung 100 %
- Grenzwerte für tägliche Abkühlung und Temperaturdifferenz Produkt-Außenluft an aktuelle Wetterlage anpassen
- Knollentemperatur möglichst nicht unter 10 °C sinken lassen
- Boden zwischen den Knollen trocknet deutlich langsamer ab und behindert die Durchlüftung
- Abtrocknungsgrad über Leitwiderstandsmessung kontrollieren
- Bei zu warmen Nächten in kürzeren Intervallen mit Umluft fahren sowie regelmäßige Erfrischungsbelüftung nutzen
- Nutzung von wärmerer oder angewärmter Außenluft setzt Kenntnis über den aktuellen Taupunkt voraus, www.vsd-dethlingen.de/taupunktrechner.html oder andere Hilfsmittel nutzen
Wundheilung
- Lagersektion sollte nach 5-7 Tagen befüllt und Knollen abgetrocknet sein
- Über vermehrten Umluftbetrieb Knollentemperatur angleichen und als Einheit steuern
- Wundheilung wird begünstigt durch
- Knollentemperatur 10-15 °C
- Gute Sauerstoffversorgung
- Hohe relative Luftfeuchtigkeit - Gebläseleistung 100 %, keine unkontrollierten Luftein- und -austritte
- Lange Gebläselaufzeiten können die Wundheilung beeinträchtigen
- Belüftung mit kälterer Außenluft zum Halten der Kartoffeltemperatur und zum CO2-O2-Austausch
- Erfrischungsbelüftung sicherstellen
- Regelmäßig Umluft fahren
Abkühlung
- Wundheilungsphase von 10-14 Tagen ausreichend
- Lager mit maschineller Kühlung anschließend zeitnah auf Dauerlagerungstemperatur für die jeweilige Verwertungsrichtung abkühlen
- Abkühlung bei alleinigem Außenluftbetrieb am durchschnittlichen Witterungsverlauf der Region orientieren
- Zu frühe und zu schnelle Abkühlung ziehen sonst häufig starke Temperaturschwankungen und negative Kondensbildung im Lager nach sich
- Wärmeabfuhr steht im Vordergrund, aber Abkühlung maximal 0,5 °C/Tag
- Gebläseleistung 100 %, keine unkontrollierten Luftein- und –austritte
- Umluft- und Erfrischungsbelüftung nutzen (ad)