Der eine oder andere wird sich jetzt seine Felder anschauen und sich fragen, ob die schlechte Bekämpfungsleistung auf Resistenzen beruht oder die Applikationsbedingungen nicht gepasst haben. Für Resistenzen sprechen folgende Punkte:
- Die schlechte Wirkung tritt nur vereinzelt und nicht überall dort auf, wo die gleiche Tankmischung gefahren wurde.
- Der erstmalige Befall in den Vorjahren war nesterartig. Diese Nester haben sich über die Jahre vergrößert und sind meist in Bearbeitungsrichtung gewachsen. Die Ränder wirken ausgefranst und es sind keine klaren Linien erkennbar – im Gegensatz zu Spritzfehlern.
- Andere Unkräuter ließen sich gut bekämpfen.
Die Resistenzsituation kann von Feld zu Feld unterschiedlich sein, daher gilt es frühzeitig prüfen zu lassen, welche Herbizide noch wirken und welche keine oder nur noch geringe Wirkung bringen. Jetzt ist der richtige Zeitpunkt für einen Resistenztest, denn die Samen der Ungräser lassen sich einfach beernten. Für die Analyse benötigen Sie ca. eine Kaffeetasse voll reifer Samen. Diese können Sie z. B. bei den amtlichen Pflanzenschutzdiensten oder privaten Anbietern wie Agris42 analysieren lassen. Der Kostenaufwand liegt bei ca. 120 € für sechs Herbizide.
Zwischen Ernte und Aussaat ist dann das Ziel, möglichst viele Samen im Boden zum Auflaufen zu bekommen. Ackerfuchsschwanz und Windhalm haben aber eine Keimruhe, die jedes Jahr anders ausgeprägt sein kann. Samen von diesen Arten keimen also oft nicht sofort, meist erst nach ein paar Wochen. Anders sieht es bei den Trespen und Weidelgräsern aus, die sich, ähnlich wie Ausfallgetreide, durch eine Stoppelbearbeitung besser erfassen lassen.
Auf Flächen mit stehengebliebenen Ungräsern stellen Sie mit einem Resistenztest sowie nach der Ernte mit Bodenbearbeitung und nicht zu frühem Saattermin die richtigen Weichen für die nächste Saison.