In Frankreich hat die Diskussion um mögliche Gesundheitsgefahren durch SDHI-Fungizide wieder Fahrt aufgenommen. Umweltschützer fordern, drei Produkte mit entsprechenden Wirkstoffen so schnell wie möglich vom Markt zu nehmen. Sollte die zuständige Behörde nicht reagieren oder das Ansinnen abweisen, wollen einige Umweltverbände vor das Verwaltungsgericht in Lyon ziehen.
In der Zeitung „Le Monde“ erschien zugleich ein Appell von mehreren hundert Wissenschaftlern, die ebenfalls vor Gesundheitsgefahren durch SDHI-Fungizide warnen und deren Anwendung auf freiem Feld stoppen wollen. Bereits im April 2018 waren ähnlich Forderungen laut geworden. Damals hatten Forscher in der Tageszeitung „Libération“ dazu aufgerufen, den Einsatz der Antipilzmittel auszusetzen und die Gesundheitsrisiken durch eine von der Industrie und der Zulassungsbehörde unabhängige öffentliche Einrichtung bewerten zu lassen.
Die Zulassungsbehörde hatte daraufhin eine Überprüfung der SDHI-Fungizide angekündigt, im Januar 2019 aber Entwarnung gegeben. Laut Behördenchef Dr. Roger Genet hat sich an dieser Position bislang auch nichts geändert. Es lägen keine wissenschaftlich belastbaren Hinweise vor, die auf einen Zusammenhang mit menschlichen Erkrankungen hindeuteten, so Genet.