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Positionspapier

Zuckerwirtschaft unterstützt übergeordnetes Ziel der Farm-to-Fork-Strategie

Der Wegfall von chemischen Pflanzenschutzmitteln ohne wirksame Alternativen wird in eine Sackgasse führen, warnt die Zuckerwirtschaft. Bedenken gibt es auch beim Ziel 25 % Ökoanbaufläche bis 2030.

Lesezeit: 3 Minuten

Die deutsche Zuckerwirtschaft unterstützt das von der Europäischen Kommission im Rahmen der Farm-to-Fork-Strategie und der Biodiversitätsstrategie ausgegebene übergeordnete Ziel, ein „harmonischeres Zusammenspiel von Natur, Lebensmittelerzeugung und biologischer Vielfalt“ zu erreichen. Diesem Ziel trägt die Branche nach Auffassung der Wirtschaftlichen Vereinigung Zucker (WVZ) bereits Rechnung.

Konkret ließen sich die EU-Vorhaben mit dem Zuckerrübenanbau „sogar leichter erreichen als ohne“, heißt es in dem Positionspapier „Die Zuckerwirtschaft zur Farm-to-Fork-Strategie”, das die WVZ vergangene Woche vorgelegt hat.

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Kritik

Kritik übt die deutsche Zuckerwirtschaft an einzelnen, in dieser Strategie ausgewiesenen Zielen. So gibt sie mit Blick auf die Brüsseler Forderung zur Reduzierung des Pflanzenschutz- und Düngemitteleinsatzes sowie dem anvisierten Ausbau des Ökolandbaus zu bedenken, dass hierfür verschiedene Voraussetzungen erfüllt sein müssten. Wichtig sei vor allem politische Offenheit für Innovationen; pauschale und quantitative Ziele und Zeitvorgaben hülfen dagegen nicht.

Zur Kommissionsforderung, den Einsatz und das Risiko durch chemische Pflanzenschutzmittel um jeweils insgesamt um 50 % zu verringern, stellt die Vereinigung fest, dass der Anbau von Zuckerrüben den Einsatz von Pflanzenschutzmitteln in einer vielfältigen Fruchtfolge senken könne.

Notwendig seien eine effektive Forschung sowie eine Neubewertung der Gentechnikregelungen beziehungsweise eine Zulassung der neuen Züchtungsmethoden wie CRISPR/Cas.

Lange Vegetationsperiode von Vorteil

Die WVZ weist in dem Zusammenhang auch darauf hin, dass es für die Entwicklung neuer Wirkstoffe oder alternativer Pflanzenschutzverfahren Zeit brauche. Der Wegfall von chemischen Pflanzenschutzmitteln ohne wirksame Alternativen könne dagegen „in eine Sackgasse“ führen, warnt die Vereinigung.

Kritisch beurteilt werden von ihr auch die Zielvorgaben, 50 % weniger Nährstoffverlust in den Böden sowie einen um 20 % geringeren Düngemitteleinsatz bis 2030 zuzulassen. In dem Zusammenhang hebt die WVZ hervor, dass die lange Vegetationsperiode der Zuckerrübe die Nitratverluste reduziere. Die EU-Kommission wird aufgefordert, mittels Forschungsförderung und der Unterstützung von Züchtungsprojekten zu einer höheren Nährstoffeffizienz in der Praxis beizutragen und so eine Verringerung des Düngemittelbedarfs zu erreichen.

Gesamt Kalorienaufnahme beachten

Zum Ziel, die Ökoanbaufläche in der EU bis zum Jahr 2030 auf 25 % zu erweitern, heißt es in dem WVZ-Positionspapier, dass eine entsprechende Ausweitung „nur nachfrageorientiert“ erfolgen könne. Quoten für bewirtschaftete Flächen dürften nicht pauschal erhoben werden, da manche Kulturen einfacher, andere schwieriger auf Bio umzustellen seien.

Im Hinblick auf die Forderung der Kommission einer Neuformulierung verarbeiteter Lebensmittel erklärt die Zuckerbranche, dass der Fokus auf nur einen Nährstoff bei Übergewicht nicht weiterhelfe. Viel wichtiger sei es stattdessen, die Gesamtkalorienaufnahme zu reduzieren. Eine Zuckerreduktion dürfe schließlich kein Selbstzweck werden.

Auch das Ziel der Festlegung von Höchstgehalten für bestimmte Nährstoffe wird in dem Positionspapier kritisch bewertet. Bevor Brüssel im Rahmen der Umsetzung der Farm-to-Fork-Strategie entscheidende Weichen stelle, müssten zunächst die aktuellen wissenschaftlichen Erkenntnisse der Europäischen Behörde für Lebensmittelsicherheit (EFSA) abgewartet werden.

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