Am Bildungs- und Wissenszentrum Boxberg werden seit April 2013 in Zusammenarbeit mit dem Kraichgau Raiffeisen Zentrum in Eppingen heimische Eiweißfuttermittel in der Mast eingesetzt.
In einem Versuch wurde der Einsatz von heimischen Sojabohnen, Erbsen und Rapsextraktionsschrot im Vergleich zu Rationen auf Basis von importiertem GVO-freiem Sojaextrak-tionsschrot bei 125 weiblichen und 125 männlichen, kastrierten Mastschweinen getestet.
Die Vormastrationen ent-hielten 13,30 MJumsetzbare Energie und 9,10 g standardisiert verdauliches Lysin (sid-Lysin) je kg Futter. In den Endmastrationen lagen die Werte bei 12,80 MJME bzw. 7,96 g standardisiert verdaulichem Lysin. Das Lysin-Energie-Verhältnis betrug in der Vormast 1:0,68 und in der Endmast 1:0,62.
Den heimischen Proteinträgern wurden Lysin, Methionin, Threonin und Tryptophan zugesetzt. Der Proteingehalt lag unter dem Wert der Rationen auf Basis des importierten GVO-freien Sojaextraktionsschrotes.
Ergebnisse: Ein Effekt auf die Futteraufnahme und die täglichen Zunahmen wurde weder bei den weiblichen noch bei den kastrierten Tieren festgestellt. Bei beiden Geschlechtern wurde jedoch ein höherer intramuskulärer Fettgehalt gemessen, wenn heimische Proteinträger eingesetzt wurden. Beim Einsatz des importierten GVO-freien Sojaextraktionsschrots wiesen die weiblichen Tiere ein höheres Fleischmaß und einen höheren Magerfleisch-anteil auf.
Fazit: Fehlen im Futter Aminosäuren, wird die Proteinsynthese begrenzt. Durch Aminosäure-Imbalanzen werden zudem vermehrt Aminosäuren energetisch verwertet. Die zusätzliche Energie führt zu einem Anstieg des intramuskulären Fettgehaltes.
Kontakt: Dr. Hans-Jörg Schrade, LSZ Boxberg, E-Mail: Hansjoerg.Schrade@lsz.bwl.de