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Erforschung von klimanautralen Alternativen zum Kerosin

Designer-Treibstoffe auf Basis von Kohle, Erdgas und langfristig Biomasse könnten in Zukunft Kerosin in der Luftfahrt ablösen. Auf der Suche nach Alternativen zum Erdöl erforscht das Deutsche Zentrum für Luft- und Raumfahrt (DLR) seit mehreren Jahren neue synthetische Treibstoffe für den Luftverkehr.

Lesezeit: 3 Minuten

Designer-Treibstoffe auf Basis von Kohle, Erdgas und langfristig Biomasse könnten in Zukunft Kerosin in der Luftfahrt ablösen. Auf der Suche nach Alternativen zum Erdöl erforscht das Deutsche Zentrum für Luft- und Raumfahrt (DLR) seit mehreren Jahren neue synthetische Treibstoffe für den Luftverkehr. Aktuelle Ergebnisse zeigen, dass die zukünftigen Treibstoffe in Hinblick auf Umweltfreundlichkeit und Zuverlässigkeit dem Kerosin sogar überlegen sein können. "Gemeinsames Ziel aller Forschungspartner aus Industrie und Wissenschaft ist es, das herkömmliche Kerosin auf Erdölbasis nicht nur zu ersetzen, sondern langfristig durch einen besseren Treibstoff, ein 'Designerkerosin' für eine nachhaltige, umweltfreundliche Luftfahrt von Morgen abzulösen", erklärt Prof. Manfred Aigner, Direktor des DLR-Instituts für Verbrennungstechnik in Stuttgart. "Bei der Entwicklung von alternativen Treibstoffen für den Luftverkehr arbeiten wir daran, diese neuen alternativen Treibstoffe so zu optimieren und modellieren, dass sie einen wesentlichen Fortschritt für die Umwelt und die technische Zuverlässigkeit von Triebwerken bedeuten", ergänzt Aigner. Erfolgreich getestet ist bereits der synthetische Treibstoff Gas to Liquid (GtL). Er wird über das bereits in den 1920er Jahren in Deutschland erfundene "Fischer-Tropsch-Verfahren" hergestellt, bei dem Erdgas zunächst durch die Zufuhr von Sauerstoff und Wasserdampf zu Synthesegas und dieses im nächsten Schritt zu flüssigen Kohlenwasserstoffen umgewandelt wird. Ein erster kommerzieller Linienflug mit einer 50-prozentigen Beimischung von GtL zum Kerosin fand bereits im Oktober 2009 in Zusammenarbeit mit Shell, Rolls Royce plc und Qatar Airways statt. Für die DLR-Forscher liegt im GtL großes Potenzial: Es stellt eine wichtige Brücke zu den langfristig angestrebten Biofuels, den alternativen Treibstoffen auf Basis von Biomasse, dar: Sowohl GtL wie auch CtL (Coal to Liquid), ein synthetischer Treibstoff auf Basis von Kohle, werden mit dem gleichen Verfahren (Fischer-Tropsch) produziert, welches auch für die Produktion von BtL (Biomass to Liquid) eingesetzt werden kann. Die neuen Erkenntnisse sind damit auf die Entwicklung von leistungsstarken Biofuels übertragbar. Dass die Einführung von GtL nicht nur ein Schritt in Richtung Unabhängigkeit vom Erdöl ist, konnten die Forscher des Instituts für Verbrennungstechnik bereits feststellen: Aktuelle Messungen belegen, dass der Rußanteil bei GtL-Treibstoffen im Vergleich zum herkömmlichen Kerosin deutlich geringer ausfällt. Für die Beimischung von GtL zum Kerosin bedeutet dies, dass die Schadstoffemissionen mit steigendem GtL-Anteil im Treibstoff abnehmen \- das verbessert unter anderem die Luftqualität für die Menschen in Flughafennähe. Ziel der Forscher ist es, mithilfe der Modelle den zukünftigen Treibstoff in einem gezielten Designprozess so zusammenzusetzen, dass in Hinblick auf technische Eignung, Emissionsminderung und chemisch-physikalische Eigenschaften ein optimaler und zuverlässiger neuer Treibstoff entsteht. Die Prognosen rücken den Einsatz der neuen Treibstoffe in greifbare Nähe: "In den nächsten zehn Jahren ist eine allmähliche Einführung zunächst als Beimischung ('blend') zum herkömmlichen Kerosin von GtL oder auch CtL zu erwarten. Damit können wir bereits dem Problem der Ressourcenverknappung begegnen. Bis zum Jahr 2030 erwarten wir einen weitgehenden Ersatz des Kerosins durch biomassebasierte Treibstoffe. Dies wird dann eine klimaneutrale Luftfahrt ermöglichen", sagt Manfred Aigner.

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