Selbst bei einer schnellen Entwicklung der erneuerbaren Energien werden diese in den nächsten Jahrzehnten die Energielücken im Endstadium des Ölzeitalters nicht allein schließen können. Zu diesem ernüchternden Fazit kommt der Vorsitzende des Bundesverbandes Bioenergie (BBE), Helmut Lamp, in seinem Buch "Unglaubliche Geschichten", das anlässlich des zehnjährigen BBE-Bestehens erschienen ist. Früher oder später werde auch Bundesumweltminister Sigmar Gabriel akzeptieren müssen, dass er nicht nur mit der "Cholera", sondern auch mit der "Pest" eine Zeitlang werde leben müssen, so Lamp in Anspielung auf Kohle- und Kernkraft.
Bundeswirtschaftsminister Michael Glos sollte verinnerlichen, dass die Kernkraft nicht das Allheilmittel gegen die Energieprobleme sein könne. Diese sei ein riskantes, aber noch nicht zu ersetzendes Element des Energiemixes mit seinen überschaubar werdenden Rohstoffpotentialen, so Lamp. Zum gesamten Endenergieaufkommen erbringe die Kernenergie mit ihren 6,4 % heute schon deutlich weniger als die erneuerbaren Quellen. Selbst eine Verdoppelung der Atomkraft "kann uns nicht aus den Zwängen der Importabhängigkeit erlösen", meint Lamp.