Der Energieverbrauch in Deutschland wurde in den ersten sechs Monaten des laufenden Jahres durch die warme Witterung, das Kernenergie-Moratorium sowie den Anstieg der Ölpreise geprägt. Der Gesamtverbrauch verminderte sich laut Arbeitsgemeinschaft Energiebilanzen (AGEB) gegenüber dem Vorjahreszeitraum um rund 3 Prozent.
Die erneuerbaren Energien legten im ersten Halbjahr insgesamt um 1,6 Prozent zu. Während die Windkraft ihren Beitrag um rund 13 Prozent steigerte, sank der Beitrag des Wassers (ohne Pumpspeicher) um knapp 10 Prozent. Die Photovoltaik verzeichnete weiterhin kräftige Zuwachsraten im hohen zweistelligen Bereich. Der Anteil aller erneuerbarer Energien am gesamten Energieverbrauch stieg leicht an und betrug zur Jahresmitte 10,2 Prozent.
Die Kernenergie verminderte ihren Beitrag zur Energiebilanz der ersten sechs Monate um 15 Prozent. Nach Inkraftsetzung des Moratoriums Mitte März verringerte sich die Stromerzeugung aus Kernenergie um 36 Prozent. Der Anteil der Kernenergie am Primärenergieverbrauch sank auf 9,3 Prozent und damit erstmals seit 25 Jahren in den einstelligen Bereich.
Der Mineralölverbrauch verminderte sich insgesamt um knapp 1 Prozent. Hohe Preise und der milde Witterungsverlauf ließen den Bedarf an leichtem Heizöl um knapp ein Viertel einbrechen. Dem stagnierenden Absatz an Otto- und Flugkraftstoffen stand ein moderater Anstieg beim Diesel gegenüber.
Der Erdgasverbrauch sank um über 8 Prozent. Die witterungsbedingten Verbrauchsrückgänge der Privathaushalte konnten durch den konjunkturbedingt höheren Erdgaseinsatz in der Industrie nicht ausgeglichen werden. Der Einsatz von Erdgas in den Kraftwerken lag unter dem des Vorjahreszeitraumes.
Der Verbrauch von Steinkohle verringerte sich um etwas mehr als ein Prozent. Während der Einsatz in Kraftwerken um gut 3 Prozent abnahm, steigerte die Stahlindustrie ihren Bedarf um rund 2 Prozent. Der Verbrauch an Braunkohle lag um 1,1 Prozent über dem Vorjahrszeitraum.