Die USA wollen ab sofort Importzölle auf Solarmodule aus China erheben. Das meldet „Spiegel Online“ am Freitag Vormittag auf seinen Seiten.
Der Senat in Washington wirft den Herstellern aus Fernost vor, den Wettbewerb auf illegale Art und Weise stark zu verzerren. Dank staatlicher Subventionen aus Peking könnten die Unternehmen ihre Waren zu Preisen anbieten, die nicht einmal die Produktionskosten decken würden. Firmen aus den USA hätten bei dieser Handelspraxis keine Chance, am Markt zu bestehen.
Bis zu 250 Prozent Aufschlag
Die Amerikaner wollen deshalb ihre heimische Wirtschaft in Schutz nehmen und im Extremfall Strafzölle in Höhe von bis zu 250 Prozent Aufschlag auf den eigentlichen Preis erheben. Zu den Spitzenexporteuren aus Fernost zählen unter anderem die bekannten Hersteller Yingli, Trina und Suntech Power. Für deren Produkte werden laut Spiegel Online Zölle in Höhe von bis zu 31 % fällig.
Unterstützung aus Deutschland
Zu den Unterstützern der Importzölle zählt auch der deutsche Hersteller Solarworld aus Bonn. Entsprechend erfreut zeigte sich deren Chef, Franz Asbeck. Spiegel Online zitiert den Firmengründer mit den Worten: Die Entscheidung des US-Handelsministeriums mache Mut, dass man zu einem fairen Wettbewerb zurückkehren könne. Illegale chinesische Handelspraktiken zerstörten den Solarmarkt und gefährden zahlreiche Arbeitsplätze.
Asbeck wertet das amerikanische Vorgehen als "Signal an Europa, wo vergleichbare Maßnahmen greifen müssen". Er hofft laut Spiegel Online, dass auch die EU-Kommission bald aktiv werde.
Die Reaktion aus China ließ am Vormittag ebenfalls nicht lange auf sich warten. Dort verurteilte man das Vorgehen der USA und sprach von Protektionismus. (-ro-)