Nach der Novelle des Erneuerbare-Energien-Gesetzes (EEG) erfasst der Aufschwung beim Bau von Biogasanlagen nicht nur die Verstromung, sondern auch die Einspeisung ins Erdgasnetz. So gab die im niedersächsischen Vechta ansässige WELtec Biopower GmbH vergangene Woche einen weiteren Großauftrag zum Bau eines Biogasparks bekannt.
Im Auftrag der NordMethan GmbH wird im brandenburgischen Barsikow eine 10 Mio. Euro teure Anlage gebaut, die ab Anfang nächsten Jahres stündlich rund 500 Kubikmeter Biomethan in das Erdgasnetz einspeisen soll. Die Menge entspricht laut Firmenangaben einer thermischen Leistung von rund fünf Megawatt.
WELtec kann auf Erfahrungen mit Einspeiseprojekten aus einem großen Biogaspark in Könnern bei Halle verweisen, wo im Sommer eine zweite Anlage zur Biogaseinspeisung ans Erdgasnetz gehen soll. Über weitere Projekte laufen laut Angaben eines Firmensprechers Verhandlungen. Das Unternehmen aus Vechta erwirtschaftete im vergangenen Jahr einen Umsatz von 35 Mio. Euro und konnte damit die Geschäftstätigkeit gegenüber dem Vorjahr stabil halten. Der Deutschen Energie-Agentur (dena) sind derzeit knapp drei Dutzend Projekte zur Biogaseinspeisung in Deutschland bekannt. Knapp 15 Anlagen sind bereits in Betrieb.
Pioniere auf dem Gebiet waren die Stadtwerke Aachen mit ihrer Anlage in Straelen. Aber auch der Biogasanlagenhersteller Schmack hatte im bayerischen Pliening bereits 2006 für die Einspeisung ins Netz gesorgt. Schmack hofft in diesem Jahr auf eine Umsatzerhöhung im Inland durch den Verkauf fertig entwickelter Gaseinspeisungsprojekte.
Das Unternehmen aus Schwandorf hatte im Geschäftsjahr 2008 gegenüber dem Vorjahr eine Umsatzhalbierung auf 67,6 Mio Euro zu verkraften. Dabei schlug beim Ergebnis vor Steuern und Zinsen (EBIT) ein Verlust von 39,8 Mio. Euro zu Buche, nach einem Vorjahresminus von 9,6 Mio. Euro. Mit der zum Jahresanfang in Kraft getretenen EEG-Novelle und den dort festgelegten Einspeisevergütungen befindet sich die Biogasbranche nun aber im Aufwind.