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Zu wenig zertifiziertes Palmöl auf dem Markt

Palmöl ist in den vergangenen Monaten erneut in den Fokus der Nachhaltigkeitsdiskussion geraten.

Lesezeit: 3 Minuten

Palmöl ist in den vergangenen Monaten erneut in den Fokus der Nachhaltigkeitsdiskussion geraten. Hintergrund seien die massiven Auswirkungen, die in der Vergangenheit durch die kontinuierliche Ausweitung von Palmölplantagen in bestimmten Anbaugebieten, wie zum Beispiel Indonesien und Malaysia, für Fauna und Flora bedingt worden seien, heißt es in einem aktuellen Positionspapier der Bundesvereinigung der Deutschen Ernährungsindustrie (BVE).


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Der BVE spricht sich für die umfassende Verwendung von nachhaltig produziertem Palmöl aus. Die weltweite Palmölproduktion hat sich laut BVE in den vergangen zehn Jahren mehr als verdoppelt. Von 20,6 Mio. t Palmöl und 2,6 Mio. t Palmkernöl im Jahr 1999 hat sich die Produktion auf 45,4 Mio. t Palmöl und 5,3 Mio. t Palmkernöl im Jahr 2009 erhöht.


Global gesehen sei der Ernährungsbereich der größte Verwender von Palmöl. Darüber hinaus werde Palmöl in der Oleochemie eingesetzt. Dort sei es ein Rohstoff zur Herstellung von Kosmetika und Körperpflegeprodukten sowie auch für Tenside von Wasch- und Putzmitteln.


Die Bioenergie stelle einen weiteren Verwendungsbereich von Palmöl dar, der in der jüngsten Vergangenheit an Bedeutung gewonnen hat. Bei der Energiegewinnung diene Palmöl der Erzeugung von Strom und Wärme durch die Verbrennung in Blockkraftheizwerken sowie der Herstellung von Biodiesel als Biokraftstoff.


2009 wurden laut BVE weltweit 50,56 Mio. t Palm- und Palmkernöl verbraucht. Der überwiegende Anteil des Verbrauchs erfolgte mit rund 45,56 Mio. t (90 %) außerhalb der EU. Den größten Verbrauch hat mit Abstand Asien. Mit rund 1 Mio. t entfiel ein Anteil in Höhe von 2% auf Deutschland; 8 %, d. h. 4 Mio. t seien der restlichen EU zuzuordnen.


Von der weltweiten Palmölproduktion würden ca. 5 bis 10% zur Energieerzeugung genutzt. In Deutschland war bzw. ist dieser Anteil höher, schreibt der BVE. 2007 seien rund 590.000 t Palmöl zur Energiegewinnung in Blockheizkraftwerken eingesetzt worden; dies entspräche ca. 60 % des Gesamtverbrauchs. Durch die Reduzierung von staatlichen Fördermaßnahmen sowie dem nachfragebedingten Preisanstieg von Palmöl sei jedoch davon auszugehen, dass sich dieser Anteil zwischenzeitlich verringert habe.


Die Ölpalme sei hinsichtlich ihrer Flächenbeanspruchung und Produktivität die weltweit effizienteste Ölfrucht. Die Ölpalme erziele pro Jahr einen durchschnittlichen Hektarertrag von 4,14 Tonnen. Im Gegensatz dazu hätten Soja mit 0,37 t/ha, Sonnenblumenöl 0,53 t/ha und Raps mit einem durchschnittlichen Ertrag von 0,69 t/ha eine verhältnismäßig geringere Produktivität. Darüber hinaus erfordere der Ölpalmenanbau einen weitaus geringeren Dünger- und Pestizidbedarf.


Nachhaltig produziertes Palmöl sei bereits in begrenzten Mengen verfügbar. Im November 2008 erreichte die erste Schiffladung mit RSPO zertifiziertem nachhaltigem Palmöl Europa. Von November 2008 bis August 2010 seien 1,6 Mio. t Palmöl nach dem RSPO-Standard zertifiziert worden. Dies entspräche rund 3,5% des weltweiten Palmölverbrauchs eines Jahres. Im März 2010 übertraf laut BVE mit 136.000 t verkauftem RSPO-Palmöl erstmals die Nachfrage nach zertifiziertem Palmöl die im selben Monat produzierte Menge von 126.000 t. Diese Wende sei ein wichtiges Signal für die Ausweitung der Produktion von nachhaltigem Palmöl. Insgesamt würden rund 3,5% des weltweit benötigten Palmöls aus nachhaltiger Produktion stammen. Die im RSPO zusammengeschlossenen Produzenten, Industrie und Umweltschutzorganisationen arbeiten an einer Ausweitung dieses Anteils.


Der Schwerpunkt der Förderung der Palmölproduktion müsse auf der Ertragssteigerung bestehender Plantagen liegen, fordert der BVE. Höhere Erträge und Produktivitäten ließen sich zum Beispiel durch den Einsatz neuer Sorten, verbesserte Anbaumethoden oder schonendere Erntetechniken erzielen.

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