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Wiederbelegungsverbote?

Bei Geflügelpest kein Ende in Sicht

Bei einem Geflügelpestausbruch in Westerstede mussten die Behörden 34.000 Puten töten lassen. Das Virus hat übersommert. Das FLI bringt eine staatl. angeordnete Abstockung der Bestände ins Gespräch.

Lesezeit: 3 Minuten

Weder in Deutschland noch in anderen Ländern der Europäischen Union zeichnet sich in puncto Geflügelpest eine Entspannung ab. Das Friedrich-Loeffler-Institut befürchtet inzwischen, dass die Hochpathogene Aviäre Influenza (HPAI) sogar endemisch werden könnte, was einen anderen Umgang mit der Seuche erforderlich machen würde.

Hierzulande berichteten die Behörden in der vergangenen Woche jedenfalls erneut von vielen Wildfunden. Bestätigt wurden aber auch mehrere Ausbrüche in Nutzgeflügelbeständen, zuletzt in Westerstede im niedersächsischen Landkreis Ammerland. Betroffen war dort eine Putenmastanlage mit insgesamt 34.000 Tieren, deren Keulung umgehend angeordnet wurde. Zudem wurde vom Landkreis eine neue Schutzzone ausgewiesen, die nach dessen Angaben rund 115.000 Stück Nutzgeflügel umfasst.

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NRW verabschiedet Erklärung zu erweiterten Präventionsmaßnahmen

In Nordrhein-Westfalen hat sich die Geflügelbranche im Kampf gegen die Geflügelpest zunächst bis Ende März 2022 zu erweiterten Präventionsmaßnahmen verpflichtet. Mit den nach Größenordnungen und Risikokriterien gestaffelten, weitergehenden Biosicherheitsmaßnahmen und präventiven Untersuchungen in den Beständen sollen eine Einschleppung der Seuche möglichst verhindert und eine sichere Früherkennung der Erkrankung ermöglicht werden. Hier finden Sie die Details...

FLI bringt Wiederbelegungsverbote ins Spiel

Wie das Friedrich-Loeffler-Institut in seiner jüngsten Einschätzung zum Geflügelpestgeschehen feststellt, sind trotz eines deutlichen Rückgangs der Ausbrüche auch im vergangenen Sommer vor allem in Nordeuropa immer wieder Fälle bei Wildvögeln aufgetreten.

Genetische Analysen deuteten darauf hin, dass die seit Oktober 2020 in Europa zirkulierenden Viren „übersommert“ hätten und zusätzlich ab Herbst 2021 eng verwandte, aber unterscheidbare H5N1-Viren aus dem Osten eingetragen worden seien. Sollte es zu einer dauerhaften Zirkulation von Geflügelpestviren bei Wildvögeln kommen, müssten zusätzliche, mittel- bis langfristig umzusetzende Maßnahmen zum Schutz des Geflügels diskutiert werden.

Mittelfristig könnte aus Sicht des FLI eine Verringerung der Dichte kommerzieller Geflügelbetriebe durch Wiederbelegungsverbote in Frage kommen. Langfristig sollte beim Erreichen einer endemischen Situation auch die Umstrukturierung von Geflügelproduktionssystemen, die besonders anfällig für die Geflügelpest seien, überdacht werden, empfiehlt das Institut. Dadurch werde das Risiko der Viruseinschleppung und der weiteren Ausbreitung minimiert. Zudem sollte die Verfügbarkeit von Impfstoffen und Szenarien für deren möglichen Einsatz geprüft werden.

Frankreich tötet vorsorglich gesunde Bestände

Wegen der raschen Ausbreitung der hochansteckenden Tierseuche hat auch Frankreich die eigenen Seuchenschutzmaßnehmen in der vergangenen Woche deutlich verschärft. Wie das Landwirtschaftsministerium in Paris bekanntgab, wurde im Brennpunkt des aktuellen Seuchenzuges im Südwesten des Landes die präventive Keulung der Bestände von gewerblichen Hühner- und Entenhaltungen angeordnet. Ausgenommen seien Zuchtbetriebe und Brütereien, um das Potential für den erneuten Bestandsaufbau nach dem Ende der Krise zu erhalten.

Schätzungen gehen davon aus, dass den präventiven Keulungen bis zu 1,3 Mio. Tiere, vorwiegend Enten zur Produktion von Stopfleber, zum Opfer fallen könnten. Bei der laufenden Bekämpfung der Geflügelpest sollen schon etwa 1,2 Mio. Tiere getötet worden sein; beim vorangegangenen Seuchen Zug waren es 3,5 Mio. Vögel. Am vergangenen Donnerstag waren nach offiziellen Angaben insgesamt 245 Ausbrüche der Seuche in Nutztierhaltungen bekannt.

Unterdessen hat die Geflügelpest auch die Nutztierhaltung in Spanien erreicht.

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