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Helfen hat hier Tradition

Lesezeit: 4 Minuten

Viele Landwirte engagieren sich für die Vertriebenen aus der Ukraine. Das liegt auch in der Tradition und den Erlebnissen der Älteren begründet. Welche Hilfe wird geleistet?

Viele landwirtschaftliche Familien helfen zurzeit Geflüchteten aus der Ukraine – mit Hilfstransporten, Spenden und vielfach auch mit Unterbringungsmöglichkeiten auf den Höfen.

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Die Gründe für die große Hilfsbereitschaft der Branche sind vielseitig, liegen aber auch in der Vergangenheit: „Ich erinnere mich noch an die böhmischen Flüchtlinge aus Mähren, die in meiner Kindheit auf unserem Hof lebten. Ich war gerne bei ihnen, es war ganz selbstverständlich, dass sie dort waren. Sie haben den Hof bereichert“, berichtet Gerd Sonnleitner schon in den Gesprächen zum top agrar-Buch „Bauer trifft Bloggerin“ im Jahr 2020. So wie der frühere Bauernpräsident aus Ruhstorf, Bayern, erinnern sich viele ältere Landwirte und Landwirtinnen an Geflüchtete auf den Höfen in ihrer Kindheit bis in die 1950er Jahre hinein. Auch wenn die Umstände damals andere waren: An diese Erinnerungen knüpfen viele jetzt an.

Etliche Landwirte haben zudem persönliche Beziehungen zur „Kornkammer Europas“, ob über ihr Interesse an der Region, über geschätzte Mitarbeiter oder ukrainische Saisonarbeitskräfte. Platz und Wohnraum ist zudem auf vielen Höfen vorhanden. Es ist einfacher, dort Menschen unterzubringen, als in Wohnungen und Einfamilienhäusern.

Daneben gibt es auch persönliche Motive, Hilfe zu leisten. Studien zufolge erleben bis zu 40% der Bevölkerung durch den Angriffskrieg Ängste und fühlen sich psychisch beeinträchtigt. Dagegen hilft: Etwas tun! Helfen ist ein Mittel der Krisenbewältigung. Vielen fällt es dadurch leichter, mit Veränderungen umzugehen. Da sich das Gros der Landwirte und Bäuerinnen bereits ehrenamtlich in Vereinen engagiert, können sie zudem auf bestehende Strukturen zurückgreifen.

Neben Einzelinitiativen unterstützen sie Organisationen, veranstalten Flohmärkte, Basare und Solidaritätskonzerte und organisieren gemeinschaftlich Hilfstransporte. Wie auch immer: Helfen tut gut. Denen, die Hilfe brauchen und denen, die helfen.

Ihr Kontakt zur Redaktion:

kathrin.hingst@topagrar.com

Kommt zu uns

„Die Ukraine ist unser zweites Zuhause“

Ein Jahr arbeitete Landwirt Alexander Schierholz-Prilop in Russland, danach neun Jahre in der Ukraine. Erst seit drei Jahren lebt er dauerhaft mit Ehefrau Friederike und den drei Kindern auf ihrem Familienbetrieb mit Geflügelhaltung in Eydelstedt bei Diepholz in Niedersachsen.

Früh boten sie Freunden aus der Ukraine ihre Hilfe an und brachten die Familie eines ehemaligen Arbeitskollegen in ihrer Azubi-Wohnung unter. „Mit sechs Personen mehr auf dem Hof wurde es zwar etwas eng, aber besonders der Oma und den Kindern hat die familiäre Umgebung den Start in Deutschland erleichtert“, sagt Friederike Schierholz. Ihre Gäste kamen nach kurzer Zeit in einer Wohnung im Nachbarort unter. Schierholz haben sich dann bei der Samtgemeinde registriert, um weitere Geflüchtete aufzunehmen.

Unterdessen möchte das Paar weiter helfen. „Was uns aber fehlt, ist Zeit“, erklärt Friederike Schierholz. Als Dolmetscher oder im Grenzgebiet zu helfen, kommt wegen der Hofarbeit nicht infrage. Stattdessen spenden sie vermehrt der Tafel und unterstützen ihre Gäste auch weiterhin, z.B. bei Anträgen oder einfach einem Nachmittag zusammen.

2010,50 € in 4 Stunden

Kuchen für Spenden

Im vergangenen Jahr haben Franziska Kreuzinger und ihre Freunde den Verein „Hof.Kultur“ gegründet, um mehr Angebote für Kultur- und Umweltbildung in ihre Heimatstadt Dassel zu bringen. „Der Verein ist ein Netzwerk engagierter Menschen. Als der Krieg ausbrach, entstand die Idee, einen Kuchenverkauf auf die Beine zu stellen“, erklärt sie die Vorstandsentscheidung.

So kamen 2010,50 € für die „Aktion Deutschland Hilft“ zusammen. „Als weitere Aktion können wir uns einen Flohmarkt vorstellen oder einen Pastaverkauf mit Nudeln aus unserer eigenen Manufaktur“, sagt die Landwirtstochter.

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