Bundesumweltministerin Svenja Schulze hat vergangene Woche Mitspracherecht für ihr Haus bei der Waldstrategie des Bundesagrarministeriums eingefordert. Erwartungsgemäß harsche Töne kommen nun aus der Union.
So sprach die agrarpolitische Sprecherin der CSU im Europäischen Parlament, Marlene Mortler, am Montag von „öffentlich zur Schau gestellter Selbstüberschätzung“, die offenbar Programm der Bundesumweltministerin und ihres Hauses zu sein scheine. „Die Aussage, dass nur die Fachleute des Bundesumweltministeriums am besten darlegen könnten, wie die Mittel für den Waldumbau richtig eingesetzt werden, ist respektlos gegenüber den Förstern in Deutschland. Der Privat-, Kommunal- und Staatswald ist in guten Händen. Im Bundesforst, in den Landesforsten und gerade auch in der Bundesforst- bzw. in den Länderforstverwaltungen arbeitet ausgezeichnet ausgebildetes Fachpersonal“, sagte Mortler.
Gleichzeitig unterstelle Schulze, dass in kranken Fichtenwäldern wieder neue Fichten gepflanzt würden, für Mortler sind das „zwei Eigentore“. „Denn am Waldumbau und an klimatoleranten Zukunftswäldern wird seit vielen Jahren geforscht und gearbeitet. Unsere Wälder sind einerseits Opfer des Klimawandels und unverzichtbarer Problemlöser andererseits. Wenn nun Fichte oder Kiefer über Jahrzehnte die richtige Wahl waren, dürfen wir das unseren Vorfahren nicht als Fehler der Vergangenheit vorwerfen.“
Was aus heutiger Sicht die richtige Baumauswahl ist, könne in Jahrzehnten ebenso überholt sein. Wichtig seien daher jetzt echte Lösungen statt Schuldzuweisungen. Mortler ist daher dafür, diese Kompetenz dort zu belassen, wo sie ihrer Meinung nach hingehört, im Haus von Bundesagrarministerin Julia Klöckner.