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Mehr Holzproduktion

Schellnhuber: Klimakrise ohne stärkere Waldnutzung nicht zu bewältigen

Zur Bewältigung der Klimakrise muss mehr mit Holz gebaut werden, sagt der Klimaschutzexperte Prof. Schellnhuber. Selbst Wolkenkratzer könnten aus dem Werkstoff gebaut werden.

Lesezeit: 2 Minuten

Eine stärkere forstwirtschaftliche Nutzung der heimischen Wälder und deutlich mehr Holzbau in Deutschland hat der frühere Chef des Potsdam-Instituts für Klimafolgenforschung (PIK), Prof. Hans Joachim Schellnhuber, gefordert.

Der Holzbau und damit auch die Bewirtschaftung des Waldes seien entscheidend für die Bewältigung der Klimakrise, erklärte der Klimaschutzexperte kürzlich in einer Talkrunde. In Wirtschaftswäldern, die ohnehin nur eine vergleichsweise geringe Artenvielfalt aufwiesen, müsse die Holzproduktion durch behutsame, integrierte Konzepte erhöht werden, unterstrich Schellnhuber.

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Zugleich müsse „vollständig neu über Holzbau“ nachgedacht werden. Holz müsse zum wichtigsten Rohstoff für den bislang emissionsstarken Gebäudesektor werden. Selbst Wolkenkratzer könnten aus Holz gebaut werden. Um das zu erreichen, müssten sich jetzt „Waldbesitzer mit Kreativen wie Architekten und Designern zusammensetzen und neue Wertschöpfungsketten entwickeln“.

In diesem Zusammenhang berichtete Schellnhuber, der die EU-Kommission in Klimaschutzfragen berät, dass diese jetzt die Gestaltungsphase der europäischen Kreativitätsinitiative „Ein neues europäisches Bauhaus“ eingeleitet hat.

Laut Kommissionsangaben sollen in diesem ökologischen, wirtschaftlichen und kulturellen Projekt Design, Nachhaltigkeit, Barrierefreiheit und Investitionen kombiniert werden, um einen Beitrag zur Umsetzung des europäischen Grünen Deal zu leisten.

Akzeptanz erwartet

Mit Blick auf die Interessenkonflikte, die mit einer verstärkten Nutzung des Waldes verbunden sind, warnte Schellnhuber im Webtalk vor den Folgen der voranschreitenden Erderwärmung für den Wald.

Der Klimawandel verursache eine „tiefe Systemkrise“. Wenn diese nicht durch die Nutzung des Waldes abgemildert werden könne, müsse man künftig über keine Funktion des Waldes mehr diskutieren. Denn die Ökosysteme würden sich dann komplett ändern, wodurch die Lebensgrundlagen der Menschen gefährdet seien.

Der Ruf des Klimaschutzexperten nach mehr Holzbau in Deutschland wurde von DFWR-Präsident Georg Schirmbeck begrüßt. Trotz der aktuellen Schäden könne der heimische Wald Rohstoff liefern. Gebraucht würden aber mehr Personal in der Verarbeitung und eine größere Akzeptanz für die Holzbauweise. Für Gemeinden könne eine Holzbauquote vorgeschrieben werden.

Auch der Vorsitzende des Bundestagsernährungsausschusses, Alois Gerig von der CDU, und die SPD-Bundestagsabgeordnete Isabel Mackensen sprachen sich klar für die Bewirtschaftung der heimischen Wälder aus. Damit es nicht zu Flächenstilllegungen komme, müssten die Ökosystemleistungen des Waldes mit öffentlichen Geldern honoriert werden. Mackensen zeigte sich zuversichtlich, dass dafür in der Bevölkerung Akzeptanz vorhanden sei.

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