Einloggen / Registrieren

Startseite

Schlagzeilen
Messen & Termine
Themen
Wir für Euch
Heftarchiv
Sonstiges

Bürokratieabbau Agrarantrag 2024 Maisaussaat Erster Schnitt 2024

Aus dem Heft

Brot:Junge Frauen, alte Rezepte

Lesezeit: 4 Minuten

Duftet lecker und schmeckt super – selbst gebackenes Brot. Fünf junge Frauen verraten die Traditionsrezepte ihrer Familien.


Das Wichtigste aus Agrarwirtschaft und -politik montags und donnerstags per Mail!

Mit Eintragung zum Newsletter stimme ich der Nutzung meiner E-Mail-Adresse im Rahmen des gewählten Newsletters und zugehörigen Angeboten gemäß der AGBs und den Datenschutzhinweisen zu.

Ute Rohlfing (34), Liederstädt, Sachsen-Anhalt


Ute Rohlfing weiß einfache, schnelle Brotrezepte zu schätzen. Ihr Favorit ist das Malzkaffeebrot, das sie nach dem Rezept ihrer Schwiegermutter das erste Mal zum Erntefest 2004 gebacken hat.


Seither backt die Betriebswirtin aus Liederstädt bei Querfurt das Brot, wenn Gäste oder ihre niedersächsischen Verwandten zu Besuch kommen. Gemeinsam mit ihrem Ehemann Jan hat sie zwei Kinder und führt einen Betrieb mit 2000 ha Ackerbau, Mastschweinen, Ferkelaufzucht und Biogas.


Durch den löslichen Kaffee, den sie über die Kruste pinselt, schmeckt das Brot kräftig und würzig. Ute Rohlfing empfiehlt das Brot zum Tunken, z.B. zu Gerichten wie Kartoffelsuppe. Wer es abwechslungsreich mag, kann die Sonnenblumenkerne durch Walnüsse, Kürbiskerne oder Haselnüsse ersetzen.


Julia Plümpe-Sander (35), Beckum, Nordrhein-Westfalen


Richtiges Brotbacken erfordert viel Übung und Geduld. Julia Plümpe-Sander aus Beckum hat das Bäckerhandwerk von der Pieke auf erlernt. In der Backstube auf dem elterlichen Betrieb mit Biogas, Bullen- und Schweinemast durfte sie schon in Kindertagen Spritzgebäck und Brötchen formen.


Das Rosinenbrot-Rezept stammt ursprünglich von ihrer Mutter, die im Jahr 1996 die Hofbäckerei gründete. Julia Plümpe-Sander backt es gerne mit ihren zwei Kindern. „Aus dem Teig formen wir dann lange Stränge, die wir als Schnecken auf das Backblech legen“, erzählt sie. Die Hofbäckerei leitet die 35-Jährige mittlerweile mit ihrem Ehemann Markus. Dreimal in der Woche backen sie hier über zehn verschiedene Brotsorten, um sie auf den umliegenden Märkten zu verkaufen.


Franziska Reimers (27), Lübeck, Schleswig-Holstein


Im Norden isst man gerne süß. Stuten stehen daher hoch im Kurs. Franziska Reimers, zu Hause in Lübeck-Ivendorf, backt jeden Freitag frisches Brot und süße Brötchen für den Hof-laden „Hof Thorn“. Seit zwei Jahren lebt sie auf dem Betrieb ihres Freundes mit Schweinezucht. Hier verkauft sie zudem im Sommer Heidelbeeren und zu Weihnachten Tannenbäume.


„Bei mir muss das Backen schnell und routiniert von der Hand gehen“, erzählt sie. Franziska Reimers backt die Apfelstuten nach dem Rezept der Uroma ihres Freundes. Gleichzeitig schiebt die gebürtige Bad Oldesloerin kerniges Brot, Bauern-, Rosinen- und Schwedenbrot mit Rübensirup in den Ofen. Bemerkenswert: Das alles bewältigt sie neben ihrer Stelle als Physio-therapeutin in Travemünde.


Rosina Singer (20), Wackersberg, Bayern


Der Holzofen, in dem Rosina Singer ihr knuspriges Sauer- teigbrot backt, ist schon 150 Jahre alt. Das Rezept gab die Uroma an die Oma und diese an die Schwiegertochter weiter, bis Rosina schließlich von ihrer Mutter das Backen lernte. Den Sauerteig, den die Bayerin für das Brot verwendet, pflegt die Familie nun schon seit vielen Jahren.


Backen hat für Rosina viel mit Erfahrung zu tun. Schnell merkt sie, ob der Teig die richtige Konsistenz hat, ob man ihn noch kneten muss oder ob er schon gehen kann.


„Unser Sauerteigbrot schmeckt kräftig herb und saftig. Durch den Sauerteig bleibt es länger frisch als Hefebrot“, erzählt sie. Die 20-Jährige macht in diesem Sommer ihren Abschluss an der Dorfhelferinnen-Schule. Als Projekt für die darauf folgende Ausbildung zur Hauswirtschafts-meisterin plant sie einen Brotbackkurs mit Kindern.


Daheim, auf dem elterlichen Hof in Wackersberg bei Bad Tölz, backt sie mit ihren jüngeren Geschwistern und deren Freunden. „In unseren Holzofen passen rund 20 Brote. Man kann aber auch einfach nur ein Brot im elektrischen Küchenherd backen“, erzählt sie. „Frisch schmeckt es sowieso am besten!“


Anika Allmers (25), Berne-Orth, Niedersachsen


Anika Allmers ist Landwirtschaftsmeisterin auf dem Milchviehbetrieb ihrer Schwiegereltern. Der Hof liegt direkt am Weser-Radweg bei Bremen. Entsprechend viele Besucher erfrischen sich im hofeigenen Melkhus von Familie Schumacher. Ihr „Schwarzbrot vom Deich“ ist bei den Gästen inzwischen zu einem Hit geworden. Das Rezept stammt ursprünglich von einer Landfrau, die es an ihre Schwiegermutter weitergab, von der Anika es 2011 übernahm.


Heute bereitet sie das Brot fast „wie im Schlaf“ zu. „Es ist gut, dass der Teig so schnell zubereitet ist und das Schwarzbrot dann nur lange in den Ofen muss“, erzählt sie. An einem Sommertag mit vielen Besuchern am Hof ist Zeit-ersparnis nämlich das A und O. „Wenn es im Stall stressig ist, nehme ich das Brot etwas später aus dem Ofen. Die Temperatur ist niedrig, deshalb trocknet es nicht so schnell aus“, erzählt sie. Vor dem ersten Anschneiden muss das Brot einen Tag lang durchziehen, damit es nicht bricht.


Das Brot ist sehr saftig und hält lange frisch. Man kann es prima auf Vorrat backen und einfrieren. Das Schwarzbrot ist kernig, die Buttermilch gibt ihm etwas Säure. So passt es sehr gut zu Käse und Aufschnitt.

Die Redaktion empfiehlt

top + Das Abo, das sich rechnet: 3 Monate top agrar Digital für 9,90€

Unbegrenzter Zugang zu allen Artikeln, Preis- & Marktdaten uvm.

Wie zufrieden sind Sie mit topagrar.com?

Was können wir noch verbessern?

Weitere Informationen zur Verarbeitung Ihrer Daten finden Sie in unserer Datenschutzerklärung.

Vielen Dank für Ihr Feedback!

Wir arbeiten stetig daran, Ihre Erfahrung mit topagrar.com zu verbessern. Dazu ist Ihre Meinung für uns unverzichtbar.