Helen und ich sind Freundinnen, seit wir zusammen den Konfirmationsunterricht besucht und in einer Mannschaft Fussball gespielt haben. In vielen Dingen sind wir uns ziemlich ähnlich. Wir haben viele Insider-Witze, über die nur wir lachen können. Ich schätze es sehr, dass ich mit Helen über alles reden kann.
Es gibt aber auch Unterschiede: Helen liebt das Reisen, während ich es zu Hause am schönsten finde. Außerdem geht Helen nicht so gern feiern und trinkt keinen Alkohol. Uns verbindet, dass wir nicht so typische Mädchen sind, die nur auf Pferde und Shoppen abfahren. Vielleicht schweißt uns auch unsere Herkunft vom Hof zusammen. Als Helen in Neuseeland war, habe ich sie total vermisst. Da ist mir erst aufgefallen, wie viel wir immer zusammen unternommen haben.
Nach der Preisverleihung auf der „Grünen Woche“ haben wir bis zu drei Interviews pro Woche gegeben. Besonders anstrengend fanden wir die Radio-Interviews, die werden morgens um sechs schon aufgezeichnet. Dann ist Helen jedes Mal noch vor der Schule hergekommen. Wir haben fast keinen Auftritt abgelehnt, das wäre uns arrogant vorgekommen. Vor ein paar Wochen haben wir unser Lied auf einem riesigen Hoffest bei Dortmund performt – dabei können wir gar nicht besonders gut singen. Überhaupt sind wir bei Auftritten vor vielen Leuten jetzt lockerer und können offener sprechen.
Vor der Veröffentlichung des Videos hatten wir Bedenken vor negativen Kommentaren im Netz. Wir wussten nicht, wie sehr wir uns so etwas zu Herzen nehmen würden. Aber es kamen kaum üble Sprüche. Und unsere Botschaft, wie toll die Landwirtschaft eigentlich ist, haben viele gehört.