„Pankraz, Servaz, Bonifaz machen erst dem Sommer Platz“, so und so ähnlich lauten verschiedene Bauernregeln zu den „Eisheiligen“. Der Name „Eisheilige“ leitet sich nämlich von den fünf Heiligen ab, deren Namenstage zwischen dem 11. und 15. Mai gefeiert werden.

Dieser Zeitraum Anfang Mai ist häufig durch Kaltlufteinbrüche geprägt, manchmal kommt es sogar noch zu Nachfrösten. Deshalb sind die „Eisheiligen“ vor allem für Gartenbau und Landwirtschaft von Bedeutung, denn je nach Intensität des Kälteeinbruches können die „Eisheiligen“ schwere Schäden und Ernteausfälle nach sich ziehen.

Bei den „Eisheiligen“ handelt es sich um eine sogenannte „meteorologische Singularität“, auch „Witterungsregelfall“ genannt. Damit werden Wetterlagen bezeichnet, die zu bestimmten Zeitabschnitten im Jahr mit hoher Wahrscheinlichkeit auftreten.

Für Gärtner gelten die „Eisheiligen“ seit jeher als Stichtag für das Ende der frostanfälligen Jahreszeit. Wärmeliebende Kulturen wie Kürbis, Gurke, Tomaten und Paprika sollten erst nach der „kalten Sophie“ am 15. Mai ausgepflanzt werden. Gleiches gilt für die Aussaat empfindlicher Sämereien.

Ein weiteres Beispiel für eine „meteorologische Singularität“ sind  z.B. der „Altweibersommer“ und die „Schafskälte“. Diese tritt ebenfalls sehr häufig und regelmäßig in der ersten Junihälfte auf. Charakterisiert ist die Schafskälte durch einen Temperaturrückgang begleitet von windigem Schauerwetter. Da die Schafe zu dieser Zeit schon geschoren sind, müssen sie frieren. Daher der Name „Schafskälte“. Im Gegensatz zu den „Eisheiligen“ hat die Schafskälte für die Landwirtschaft und den Gartenbau keine größere Bedeutung.