Zum Streitpunkt: „Neue Bäuerinnen hat das Land“, top agrar 10/2020, Seite 8.
10 cm-Absätze und Gummistiefel
Lesezeit: 2 Minuten
Seit langer Zeit kämpfen die Landwirte für Gleichberechtigung und bis heute haben sie viel erreicht. Warum ist dieses Thema 2020 überhaupt in so vielen Bereichen noch so präsent? Landwirtschaft ist ein Beruf, eine Leidenschaft, die nicht nur den Männern vorbehalten ist. Nur weil wir uns eventuell am Wochenende die Nägel lackieren, im Kleid auf 10 cm-Absätzen feiern, heißt das nicht, dass wir uns nicht auf Gummistiefel, den Geruch der Landwirtschaft, die Tiere und den dröhnenden Motor vom Trecker am nächsten Morgen freuen.
Wir wollen unseren Sommerurlaub nicht zwangsläufig in der Karibik mit einem Cocktail in der Hand verbringen. Wir freuen uns auch auf die Ernte bei 30°C im staubigen Schatten. (Man wird bei körperlicher Arbeit im Sommer so oder so viel schneller braun.)
Das Wissen, welches im Kopf vorhanden ist, und die Arbeit, die ein Körper ausführt, ist nicht weniger wert oder weniger effektiv, nur weil es aus einem weiblichen Kopf oder Körper hervorgeht. Wir können genauso mit anpacken wie unsere lieben Männer. Gut, wir sind das einzige Geschlecht, das die Kinder bekommen kann, und das wollen wir auch gar nicht ändern.
Aber genau das sollte auch der einzige Unterschied bleiben. Nach der Schwangerschaft möchten wir gerne mit unserem Partner gemeinsam besprechen und planen, wer wann die Kinder betreut oder den Haushalt macht und wer wann arbeiten geht. Die Frage, wer die Wäsche wäscht oder wer abends das Essen kocht, sollte nicht davon abhängig sein, welches Geschlecht wir haben, sondern schlichtweg davon, wer zuerst Feierabend hat.
Denn auch wir Frauen freuen uns, wenn unser Partner abends nach Feierabend schon mit dem Essen auf uns wartet. Und wenn wir gemeinsam mit anpacken, dann geht die Arbeit so oder so schneller voran. Egal ob Mann oder Frau.
Sandra Helming,
26826 Weener, Niedersachsen
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Seit langer Zeit kämpfen die Landwirte für Gleichberechtigung und bis heute haben sie viel erreicht. Warum ist dieses Thema 2020 überhaupt in so vielen Bereichen noch so präsent? Landwirtschaft ist ein Beruf, eine Leidenschaft, die nicht nur den Männern vorbehalten ist. Nur weil wir uns eventuell am Wochenende die Nägel lackieren, im Kleid auf 10 cm-Absätzen feiern, heißt das nicht, dass wir uns nicht auf Gummistiefel, den Geruch der Landwirtschaft, die Tiere und den dröhnenden Motor vom Trecker am nächsten Morgen freuen.
Wir wollen unseren Sommerurlaub nicht zwangsläufig in der Karibik mit einem Cocktail in der Hand verbringen. Wir freuen uns auch auf die Ernte bei 30°C im staubigen Schatten. (Man wird bei körperlicher Arbeit im Sommer so oder so viel schneller braun.)
Das Wissen, welches im Kopf vorhanden ist, und die Arbeit, die ein Körper ausführt, ist nicht weniger wert oder weniger effektiv, nur weil es aus einem weiblichen Kopf oder Körper hervorgeht. Wir können genauso mit anpacken wie unsere lieben Männer. Gut, wir sind das einzige Geschlecht, das die Kinder bekommen kann, und das wollen wir auch gar nicht ändern.
Aber genau das sollte auch der einzige Unterschied bleiben. Nach der Schwangerschaft möchten wir gerne mit unserem Partner gemeinsam besprechen und planen, wer wann die Kinder betreut oder den Haushalt macht und wer wann arbeiten geht. Die Frage, wer die Wäsche wäscht oder wer abends das Essen kocht, sollte nicht davon abhängig sein, welches Geschlecht wir haben, sondern schlichtweg davon, wer zuerst Feierabend hat.
Denn auch wir Frauen freuen uns, wenn unser Partner abends nach Feierabend schon mit dem Essen auf uns wartet. Und wenn wir gemeinsam mit anpacken, dann geht die Arbeit so oder so schneller voran. Egal ob Mann oder Frau.