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Zu: „Flucht in die Landwirtschaft“, top agrar 5/2018, Seite 42.

Arbeitskräftemangel: Das ist ein hausgemachtes Problem!

Lesezeit: 2 Minuten

Ich bin ganz klar dafür, dass man Flüchtlinge einstellt. Sie verdienen eine Chance. Ich bin der Meinung, dass wir es uns nicht leisten können, auf dieses Potenzial zu verzichten. Nur geht es hier darum, Flüchtlingen eine Chance zu geben oder billige Arbeitskräfte zu bekommen, die sich nicht wehren (können)? Das Problem ist Folgendes: Die Betriebe finden keine Mitarbeiter – vor allem keine Deutschen. Woran könnte das liegen? In anderen Branchen:


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  • arbeiten Angestellte max. 40 Std./Woche – in der Landwirtschaft sind es 50 Std. plus Überstunden, die in der Regel weder bezahlt noch ausgeglichen werden.
  • gibt es mind. 26, eher 30 Tage Urlaub – in der Landwirtschaft sind es 24 Tage, mein letzter Vertrag sah 20 Tage vor.
  • kann man sich problemlos drei Wochen Urlaub am Stück nehmen – in der Landwirtschaft kann man kaum 12 Tage hintereinander weg.
  • haben Angestellte Weihnachten und Silvester frei – in der Landwirtschaft heißt es „entweder oder“.
  • hat man sonn- und feiertags frei, bzw. bekommt einen Zuschlag oder Ausgleich – in der Landwirtschaft sind diese Tage normale Arbeitstage.


Ich weiß das aus eigener Erfahrung oder von Kollegen. Denn so sieht es aus, wenn man in der Landwirtschaft arbeitet: Man


  • arbeitet für den Mindestlohn, bekommt nur das Minimum an Tagen pro Jahr frei, muss aber das maximale und darüber hinaus an Arbeitszeit leisten.
  • steht dafür den ganzen Tag im Schmutz und in der Sch... und ist im Sommer Hitze und Fliegen ausgesetzt, im Winter Regen und Kälte.
  • liest den Veranstaltungskalender in der Zeitung und denkt, „Schade, da muss ich arbeiten“: Die Freunde werden immer weniger, denn man hat weniger Zeit.


Und da wundert sich die Branche ernsthaft, dass sie als Arbeitgeber nicht attraktiv ist? Trotzdem denken viele Landwirte, sie könnten mit ihren Angestellten umspringen wie Oppa anno dazumal mit dem Knecht – da muss man sich fragen, ob es wirklich nur an den Arbeitnehmern liegt?


Ich werde, sobald möglich, der Landwirtschaft den Rücken kehren. Ich habe keine Lust mehr, 12 Tage am Stück ohne Wochenenden zu arbeiten.


Angestellter auf einem Betrieb in Niedersachsen

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