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Gemeinsam für die Bauern

Lesezeit: 3 Minuten

Es gibt dankbarere Zeiten, um sich für die Interessen der Landwirte in der Verbandsarbeit zu engagieren. Die Nerven der Bauern liegen blank: Milch- und Schweinepreise sind seit Monaten im Keller. Aktuell blockieren regionale Gruppen Handelslager der großen Lebensmitteleinzelhändler (LEH). Die Zahl an Organisationen, die für sich in Anspruch nehmen, die Interessen der Landwirte zu vertreten, wächst. Doch trotz der viel bekundeten Solidaritätszusagen vom LEH gibt es bisher kaum greifbare vertragliche Abschlüsse.


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Die Bauern erwarten gerade in einer solchen Krisensituation eine starke Interessenvertretung. Und unser erstmaliger Verbandscheck zeigt: Da gibt es noch Luft nach oben. Entgegen den Bedenken mancher Funktionäre, stellen die Umfrageteilnehmer den Verbänden aber ein recht positives Zeugnis aus (siehe S. 34 ff). Die spezialisierten Verbände BDM und ISN sowie die Fachorganisation DLG erhalten Noten zwischen 1,9 und 2,0. Land schafft Verbindung bekommt eine 2,1. Der Bauernverband, laut 70% unserer Umfrageteilnehmer mit Abstand der wichtigste Verband, rangiert mit einer 3,1 etwas abgeschlagen, aber noch im positiven Notenspektrum.


Die Rollen sind dabei, insbesondere zwischen dem noch jungen LsV und dem etablierten DBV, unterschiedlich verteilt. Land schafft Verbindung trifft mit Protestaktionen und beleuchteten Adventskorsos den Nerv vieler Landwirte und schafft mediale Aufmerksamkeit. Der Bauernverband punktet mit seinen Orts-, Kreis- und Landesverbänden als Problemlöser vor Ort. Aus Sicht der knapp 1300 Umfrageteilnehmer kann er aber noch in der Öffentlichkeitsarbeit und Interessenvertretung zulegen.


Genau hier sollten die Beteiligten ansetzen, von den Stärken der anderen lernen und – dort wo es möglich ist – an einem Strang ziehen. An der Stelle muss der LsV an seiner Verlässlichkeit arbeiten. Schnell organisierte Proteste schaffen ein Ventil für die Teilnehmer, um an Werkstoren Frust abzulassen und bringen Gesprächspartner an den Verhandlungstisch. Aktuell häufen sich allerdings Aktionen gegenüber Vertretern des LEH, bei denen niemand mehr durchblickt. Mindestens genauso wichtig ist da eine gemeinsame Stimme, um Verbindlichkeit gegenüber den Verhandlungspartnern in Politik und Handel zu schaffen. Dazu gehört nicht nur, die Interessen der Landwirte nach außen zu vertreten, sondern getroffene Entscheidungen auch nach innen bis an die Basis zu erläutern und so für Akzeptanz zu sorgen.


An dem Punkt ergänzen sich LsV und der Bauernverband gut. Die Aktiven des DBV verfügen nicht nur über eine gute Vernetzung bis in die Ortsverbände. Sie haben auch das notwendige Netzwerk in den Bundesländern, Berlin und Brüssel und den Zugang zu den Entscheidern in Wirtschaft und Politik. Allerdings ist der Informationsaustausch mit der Basis ausbaufähig. Längst nicht jeder Landwirt fühlt sich mitgenommen. Jünger und weiblicher soll der Bauernverband nach Präsident Rukwieds Aussage werden. Das ist ein guter Anfang.

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