Das Klima stellt besondere Anforderungen an Finnlands Ackerbauern – und an deren Maschinen.
Wenn das Klima der Natur kaum Zeit lässt, müssen die Landwirte schnell sein. Über den Ackerbau haben wir uns mit Toni Ruokoja unterhalten. Er arbeitet bei der MSK-Gruppe, zu der auch Junkkari gehört, ein Hersteller unter anderem von Sämaschinen. Bei unserem Besuch haben wir uns sofort auch die neue Universaldrille W700 ansehen. Wie nahezu alle Sämaschinen in Finnland kombiniert sie die Saat mit der Düngerablage. Allerdings kommt die 7 m breite W700 ohne pneumatisches Säsystem aus: Auf beiden Seiten dosieren über die komplette Arbeitsbreite klassische Nockensäräder die Saat direkt in die Doppelscheibenschare. Das ist vor allem an Seitenhängen ein Vorteil. Über Schnecken und Schwerkraft gelangen Saat und Dünger in die Kästen der Säräder.
Traditionell pflügen die Finnen im Herbst und bereiten das Saatbett mit einer Federzinkenegge. Allerdings geht der Trend in den letzten Jahren mehr zu konservierenden Bestellverfahren oder auch zur Frühjahrsfurche. Die Direktbestellung hat einen Flächenanteil von 5 bis 10%.
Kaum Wintergetreide
Fast 90% der Früchte sind laut Toni Ruokoja Sommerungen. Im Herbst erschwert vor allem das Wetter die Bestellung. Im Frühjahr startet sie im Süden meist Ende April, in den zentralen und nördlicheren Regionen zwei bis drei Wochen später.
Die Hauptackerbau-Regionen sind der Süden und der westliche Teil Finnlands – also auch die Region um Seinäjoki. In den südlichen Teilen gibt es eher Lehmböden, im Westen auch viele Moorböden. Saat und Ernte hängen sehr vom Wetter ab, sagt Toni Ruokoja, das sei die größte Herausforderung. ▶ Normalerweise fahren die Mähdrescher ab Mitte August und dann teils bis weit in den September. Das Klima drückt die Erträge: Gerste, Hafer oder Roggen bringen rund 3,5 t/ha, Weizen auch 4 t/ha. Wie gesagt: Der finnische Ackerbauer muss schnell sein – um dann für unsere Verhältnisse recht wenig zu ernten.
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Das Klima stellt besondere Anforderungen an Finnlands Ackerbauern – und an deren Maschinen.
Wenn das Klima der Natur kaum Zeit lässt, müssen die Landwirte schnell sein. Über den Ackerbau haben wir uns mit Toni Ruokoja unterhalten. Er arbeitet bei der MSK-Gruppe, zu der auch Junkkari gehört, ein Hersteller unter anderem von Sämaschinen. Bei unserem Besuch haben wir uns sofort auch die neue Universaldrille W700 ansehen. Wie nahezu alle Sämaschinen in Finnland kombiniert sie die Saat mit der Düngerablage. Allerdings kommt die 7 m breite W700 ohne pneumatisches Säsystem aus: Auf beiden Seiten dosieren über die komplette Arbeitsbreite klassische Nockensäräder die Saat direkt in die Doppelscheibenschare. Das ist vor allem an Seitenhängen ein Vorteil. Über Schnecken und Schwerkraft gelangen Saat und Dünger in die Kästen der Säräder.
Traditionell pflügen die Finnen im Herbst und bereiten das Saatbett mit einer Federzinkenegge. Allerdings geht der Trend in den letzten Jahren mehr zu konservierenden Bestellverfahren oder auch zur Frühjahrsfurche. Die Direktbestellung hat einen Flächenanteil von 5 bis 10%.
Kaum Wintergetreide
Fast 90% der Früchte sind laut Toni Ruokoja Sommerungen. Im Herbst erschwert vor allem das Wetter die Bestellung. Im Frühjahr startet sie im Süden meist Ende April, in den zentralen und nördlicheren Regionen zwei bis drei Wochen später.
Die Hauptackerbau-Regionen sind der Süden und der westliche Teil Finnlands – also auch die Region um Seinäjoki. In den südlichen Teilen gibt es eher Lehmböden, im Westen auch viele Moorböden. Saat und Ernte hängen sehr vom Wetter ab, sagt Toni Ruokoja, das sei die größte Herausforderung. ▶ Normalerweise fahren die Mähdrescher ab Mitte August und dann teils bis weit in den September. Das Klima drückt die Erträge: Gerste, Hafer oder Roggen bringen rund 3,5 t/ha, Weizen auch 4 t/ha. Wie gesagt: Der finnische Ackerbauer muss schnell sein – um dann für unsere Verhältnisse recht wenig zu ernten.