WLV und Landvolk für Umstrukturierungsprämie für Schweinehalter
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Vor dem Hintergrund der andauernden tiefgreifenden Krise in der deutschen Schweinehaltung fordern der Westfälisch-Lippische Landwirtschaftsverband (WLV) und das Landvolk Niedersachsen staatliche Hilfen für Betriebe, die diesen Betriebszweig aufgeben. Beide Verbände haben dazu Mitte Oktober ein Positionspapier verabschiedet.„Bisher haben wir uns als Landesbauernverband mit starker Nutztierhaltung stets gegen eine staatliche Ausstiegsförderung ausgesprochen“, sagte WLV-Präsident Hubertus Beringmeier. Dies sei nun anders. „Jeder kennt einen Schweinemäster oder Ferkelerzeuger, der aktuell zum letzten Mal die Stalltür zumacht. Um einen von der Gesellschaft und der Politik gewünschten Prozess nicht zu einem Strukturbruch werden zu lassen, braucht es eine finanzielle Unterstützung in Form einer Umstrukturierungsprämie oder einer Entschädigung für den Ausstieg aus der Tierhaltung“, erklärt der Landvolkpräsident Dr. Holger Hennies.
WLV und Landvolk sprechen sich dafür aus, die Umstrukturierungsprämie in die umfassende Nutztierstrategie einzubetten, welche die Borchert-Kommission der Bundesregierung bereits im Frühjahr 2020 vorgelegt hatte. „Die von der Borchert-Kommission erarbeiteten detaillierten Vorschläge zum Umbau der deutschen Tierhaltung bieten unseren tierhaltenden Betrieben in Deutschland eine grundsätzliche Perspektive, denn sie weisen Wege zu den Themen Planungssicherheit, Genehmigungsfähigkeit und Finanzierung“, findet Beringmeier. WLV und Landvolk fordern von einer neuen Bundesregierung, zügig die notwendigen Gesetzesnovellen zu verabschieden. Für diejenigen Tierhalter, welche die erforderlichen Stallumbauten nicht umsetzen können und dürfen, brauche man eine ergänzende Ausstiegshilfe, so Beringmeier. Deutschland erlebt vor allem in der Schweinehaltung einen wahren Bruch der Strukturen. Seit Mai 2018 ist die Zahl der schweinehaltenden Betriebe in Niedersachsen von 5700, auf nun 5000 Betriebe (Stand Mai 2021) gesunken, so Hennies. „Wir fordern unbedingt die 5D-Kennzeichnung, damit die Merkmale Geburt, Aufzucht, Mast, Schlachtung und Verarbeitung in Deutschland für den Verbraucher eindeutig erkennbar sind“, so die Verbandspräsidenten aus Niedersachsen und Nordrhein-Westfalen. Allein in diesen beiden Bundesländern werden knapp 15 Mio. der fast 25 Mio. Schweine und Ferkel in Deutschland gehalten.
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Vor dem Hintergrund der andauernden tiefgreifenden Krise in der deutschen Schweinehaltung fordern der Westfälisch-Lippische Landwirtschaftsverband (WLV) und das Landvolk Niedersachsen staatliche Hilfen für Betriebe, die diesen Betriebszweig aufgeben. Beide Verbände haben dazu Mitte Oktober ein Positionspapier verabschiedet.„Bisher haben wir uns als Landesbauernverband mit starker Nutztierhaltung stets gegen eine staatliche Ausstiegsförderung ausgesprochen“, sagte WLV-Präsident Hubertus Beringmeier. Dies sei nun anders. „Jeder kennt einen Schweinemäster oder Ferkelerzeuger, der aktuell zum letzten Mal die Stalltür zumacht. Um einen von der Gesellschaft und der Politik gewünschten Prozess nicht zu einem Strukturbruch werden zu lassen, braucht es eine finanzielle Unterstützung in Form einer Umstrukturierungsprämie oder einer Entschädigung für den Ausstieg aus der Tierhaltung“, erklärt der Landvolkpräsident Dr. Holger Hennies.
WLV und Landvolk sprechen sich dafür aus, die Umstrukturierungsprämie in die umfassende Nutztierstrategie einzubetten, welche die Borchert-Kommission der Bundesregierung bereits im Frühjahr 2020 vorgelegt hatte. „Die von der Borchert-Kommission erarbeiteten detaillierten Vorschläge zum Umbau der deutschen Tierhaltung bieten unseren tierhaltenden Betrieben in Deutschland eine grundsätzliche Perspektive, denn sie weisen Wege zu den Themen Planungssicherheit, Genehmigungsfähigkeit und Finanzierung“, findet Beringmeier. WLV und Landvolk fordern von einer neuen Bundesregierung, zügig die notwendigen Gesetzesnovellen zu verabschieden. Für diejenigen Tierhalter, welche die erforderlichen Stallumbauten nicht umsetzen können und dürfen, brauche man eine ergänzende Ausstiegshilfe, so Beringmeier. Deutschland erlebt vor allem in der Schweinehaltung einen wahren Bruch der Strukturen. Seit Mai 2018 ist die Zahl der schweinehaltenden Betriebe in Niedersachsen von 5700, auf nun 5000 Betriebe (Stand Mai 2021) gesunken, so Hennies. „Wir fordern unbedingt die 5D-Kennzeichnung, damit die Merkmale Geburt, Aufzucht, Mast, Schlachtung und Verarbeitung in Deutschland für den Verbraucher eindeutig erkennbar sind“, so die Verbandspräsidenten aus Niedersachsen und Nordrhein-Westfalen. Allein in diesen beiden Bundesländern werden knapp 15 Mio. der fast 25 Mio. Schweine und Ferkel in Deutschland gehalten.