In Afrika teilen die Behörden großzügig neue Lizenzen zum Anbau von Palmöl aus. Diese neuen Plantagen liegen allerdings zu großen Teilen in den Lebensräumen von Gorillas, Schimpansen und Bonobos, mahnt ein internationales Forscherteam.
Laut einem Bericht auf Spiegel Online nimmt die Nachfrage nach Pflanzenöl derzeit weiter zu. Palmöl steckt in Hunderten Alltagsprodukten. Der WWF schätzt, dass etwa die Hälfte der Produkte hiesiger Supermärkte Palmöl enthalten, von Lebensmitteln über Kosmetikartikel bis zu Reinigungsprodukten.
Große Plantagen gibt es vor allem in Südostasien in Indonesien und Malaysia, wo dafür riesige Waldareale abgeholzt wurden - mit fatalen Folgen für die Menschenaffen. Nun orientieren sich viele Unternehmen nach Afrika, berichten die Forscher um Serge Wich von der Liverpool John Moores University.
Betroffen sind vor allem Lebensräume in Sierra Leone, Liberia, Elfenbeinküste und Ghana in Westafrika und die Länder Zentralafrikas wie Kamerun oder Gabun. Oftmals werden die Anbaugebiete dort auf angrenzende Schutzgebiete ausgedehnt, heißt es weiter. Zudem würden in Plantagen oft Schimpansen getötet, die sich bei Futterknappheit gerne an Ölpalmen bedienen.
Die Forscher befürworten sprechen sich allerdings gegen ein striktes Verbot der Ölpalmen-Entwicklung in Afrika aus, weil die Plantagen der verarmten Region große ökonomische Möglichkeiten böten. Wichtig sei aber, die Plantagen in geeigneten Regionen anzulegen, die nicht von Menschenaffen bewohnt würden.
Der Ertrag liegt in Afrika aktuell bei durchschnittlich 7,8 t Palmöl pro Hektar, in Südostasien dagegen bei 16,9 t.