Nach den Unternehmen Westfleisch und Tönnies haben auch mittelständische Firmen bei der Schweineklassifizierung auf Autofom III umgestellt. Hintergrund ist, dass die Anlagen im kommenden Jahr nicht mehr wie bisher vom Hersteller bzw. Vertreiber gewartet werden, erklärt Dr. Frank Greshake von der Landwirtschaftskammer NRW.

 

Kein Schlachtbetrieb will aber im Falle von Störungen den Totalausfall der Anlage riskieren. Billig ist der Austausch laut Greshake allerdings nicht. Pro Anlage ist mit bis zu 300.000 Euro zu rechnen – große Schlachtkonzerne schaffen es vielleicht preiswerter.

 

Wenn Autofom III auch genauere Ergebnisse liefert – so richtig erfreut ist insbesondere der Mittelstand in der Schlachtbranche über den kostenträchtigen Wechsel nicht. Das Unternehmen Manten in Geldern hat Anfang November den Austausch der Anlage vorgenommen. Bis zur Zulassung durch die Genehmigungsbehörden wurde mit einem FOM-Gerät klassifiziert. Den Lieferanten wurde die neue Preismaske bereits im Vorfeld zugestellt. Die lehnt sich an die Westfleisch-Preismaske an. Beim Schinken honoriert sie mittlere Gewichte besser, höhere etwas schlechter. Das Optimalgewicht liegt zwischen 90 und 102 kg.

 

Die bäuerliche Verhandlungskommission der Viehvermarktung Rheinland strebte ebenfalls eine Preismaske mit einem Optimum um 95 kg Schlachtgewicht an. Aus höheren Gewichten resultiert eine tendenziell schlechtere Futterverwertung. Und Lebendgewichte oberhalb von 120 kg führen zu deutlich verminderten Ladedichten beim Transport, was die Transportkosten erhöht.

 

Auch der Bochumer Fleischhandel hat im November umgestellt. Das Abrechnungssystem orientiert sich dort an der Westfleisch-Autofom III-Maske mit einer leichten Erhöhung im oberen Schinkenbereich.

_{(Aus dem Wochenblatt Westfalen-Lippe 51/2014)}