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Bayerischen Bauern platzt der Kragen

Anfang des Jahres hat die Gesellschaft für Konsum-, Markt- und Absatzforschung (GfK) insgesamt 28.000 Verbraucher befragt, welchen Berufsgruppen sie vertrauen. Ganz oben in der Liste sind auch die Landwirte zu finden, gut 80 Prozent der Deutschen vertrauen den Bauern.

Lesezeit: 3 Minuten

Anfang des Jahres hat die Gesellschaft für Konsum-, Markt- und Absatzforschung (GfK) insgesamt 28.000 Verbraucher befragt, welchen Berufsgruppen sie vertrauen. Ganz oben in der Liste sind auch die Landwirte zu finden, gut 80 Prozent der Deutschen vertrauen den Bauern. „In krassem Gegensatz dazu stehen zahlreiche Verunglimpfungen, politische Weichenstellungen zu Ungunsten der Landwirtschaft und zum Teil realitätsfremde, überbürokratische und kontrollorientierte Verwaltungsbehörden.

 

Da platzt mir und vielen bayerischen Bauern mittlerweile der Kragen!“, sagte Walter Heidl am Donnerstag in München. Besonders ärgern den bayerischen Bauernpräsidenten einige Regelungen im Umwelt- und Tierhaltungsbereich (siehe Zusammenfassung) und der unsägliche Kampf bei Lebensmittelpreisen – speziell für Eier, Fleisch und Butter. „Wir arbeiten hochmotiviert und mit Leidenschaft. Aber unsere Familien müssen auch davon leben können, was auf den Bauernhöfen erwirtschaftet werden kann.“



Ein Beispiel für immer neue Kontrollvorhaben und weitere Dokumentationspflichten für Landwirte ist das neue Arzneimittelgesetz, das Anfang April in Kraft getreten ist. Derzeit beraten Bund und Länder noch über die genaue Umsetzung. Fest steht lediglich, dass eine staatliche Datenbank zum Antibiotika-Monitoring eingeführt wird und Tierhalter ab Juli detaillierte Informationen zu einzelnen Tieren und verabreichten Arzneimitteln melden müssen. „Ich fürchte, dass dieses völlig überzogene Meldesystem mittelständische Familienbetriebe an die Wand drücken wird. Die Bürokratie droht außer Kontrolle zu geraten!“ Deshalb fordert der Bauernverband die Einführung von angemessenen Untergrenzen und eine praxistaugliche Umsetzung, um den Aufwand zu reduzieren und das Ziel – den Antibiotika-Einsatz auf das im Sinne der Tiergesundheit notwendige Maß zu begrenzen – nicht aus den Augen zu verlieren.



Aus Heidls Sicht darf die effiziente, innovative und nachhaltige Land- und Forstwirtschaft in Bayern nicht mit überbordender Bürokratie und immer neuen Kontrollen gelähmt werden. „Die bayerischen Bauern erwarten sachorientierte Politik – doch zuletzt hat uns aus Brüssel und Berlin eine regelrechte Welle an überzogenen Auflagen und unnötiger Bürokratie erfasst“, sagt Heidl. „Die Land- und Forstwirtschaft wird gebraucht! Wir Bauern erzeugen Tag für Tag hochwertige Lebensmittel, gleichzeitig leisten wir einen wichtigen Beitrag zur Energiewende und sind ein wichtiger Aktivposten im ländlichen Raum.“ Statt immer neuer Gängeleien oder unfairen Anschuldigungen würden die Bauern aber Wertschätzung für ihre Arbeit erwarten. „Wir stellen uns kritischen Fragen und wir Bauern sind bereit, uns ständig weiter zu entwickeln“, sagt Heidl. Doch dafür brauche es Bewegungsfreiheit, unternehmerische Eigenverantwortung, Vertrauen auf die gute Ausbildung der Bäuerinnen und Bauern – und nicht zuletzt auch anständige Preise. „Dumpingpreise sind fatal und gefährden die Zukunft der regionalen Land- und Forstwirtschaft!“

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