Die baden-württembergische Landesregierung will bei der Überarbeitung des Naturschutzgesetzes die wertvollen Naturschutzgebiete vor „möglicherweise unkontrollierbaren Einflüssen“ durch gentechnisch veränderte (GV) Pflanzen schützen. Dabei sei auch ein gentechnikfreier Gürtel um die Naturschutzgebiete geplant, der mehr als 1 000 m breit sein solle, erklärte Landwirtschaftsminister Alexander Bonde.
„Dadurch erreichen wir für gefährdete Tier- und Pflanzenarten, die größtenteils als vom Aussterben bedrohte Arten auf der Roten Liste stehen, ein besonders hohes Schutzniveau“, betonte der Grünen-Politiker. Seinen Ausführungen zufolge wird die genaue Breite des Schutzgürtels in Abstimmung mit den beteiligten Verbänden festgelegt.
Nach Auffassung des Ministers will die Mehrheit der Verbraucher keine Gentechnik auf dem Teller. Die grün-rote Landesregierung habe deshalb bereits Maßnahmen ergriffen, um Agro-Gentechnik soweit wie möglich auszusperren. So werde in den Landesanstalten nur noch gentechnikfreies Futter zugekauft, verpachtete Landesflächen erhielten die Auflage zur gentechnikfreien Bewirtschaftung und über das Qualitätszeichen Baden-Württemberg erfolge bis 2015 die Umstellung auf Gentechnikfreiheit auch bei tierischen Produkten. Außerdem sei der Südwesten dem Europäischen Netzwerk gentechnikfreier Regionen beigetreten, um ein deutliches politisches Zeichen zu setzen. (AgE)