Der Brexit könnte vor allem den britischen Bauern teuer zu stehen kommen. Bisher garantiert ihnen die britische Regierung einen Ersatz für die EU-Agrarzahlungen nur bis 2020. EU-Agrarkommissar Phil Hogan fordert von London Ehrlichkeit gegenüber den Landwirten.
Britische Bauern bekommen pro Jahr fast vier Milliarden Euro an EU-Beihilfen. Etwa die Hälfte ihres Einkommens stammt aus Brüssel. Die britische Regierung hat angekündigt, diese Agrarsubventionen in Zukunft an die Bauern zu zahlen. Allerdings nur bis 2020. Das berichtet tagesschau.de in einem Hintergrundstück über die Auswirkungen des Brexit auf die Landwirtschaft.
Unklarheit bei Agrarzahlungen und Saisonarbeitskräften
"Ich habe die Bauern gewarnt", zitiert das Onlineportal EU-Agrarkommissar Phil Hogan. Er habe den britischen Landwirten gesagt, dass er auch nach 2020 Geld garantieren könne, so Hogan weiter. „Von der britischen Regierung gibt es bislang keine Aussagen darüber, ob die Zahlungen in Zukunft genauso hoch sein werden wie die der EU", kritisiert Hogan.
Schwierig könnte für die britischen Landwirte auch die mit dem Brexit anvisierte Begrenzung der Zuwanderung werden. Die britische Regierung will mit dem Brexit die Zuwanderung von europäischen Arbeitnehmern nach Großbritannien massiv einschränken. Doch auf britischen Feldern arbeiten vor allem Arbeiter aus Polen, Bulgarien oder Rumänien. Viele Bauern machen sich schon jetzt Sorgen, wer die Niedriglohnarbeit in Zukunft erledigen wird, heißt es in dem Bericht.
Brexit Entscheidung könnte sich rächen
"Die britische Regierung muss jetzt ehrlich sein zu den Landwirten", fordert EU-Agrarkommissar Hogan. Die Regierung in London müsse den Bauern sagen, wie ihre Landwirtschaftspolitik aussehen wird und wie sie finanziert werden solle. Für die britischen Bauern könnte der Brexit zu einem Albtraum werden. Hogan setzt darauf, dass Großbritannien im europäischen Binnenmarkt bleiben wird. Für die Landwirte sei das alles sehr bedauernswert, so Hogan. Er sei sicher, dass sich die Brexit-Entscheidung für die Landwirte rächen wird.