Die Auswirkungen des Klimawandels werden sich schneller und stärker bemerkbar machen, als im Bericht des Weltklimarats von 2007 vorhergesagt. Das hat die EU-Kommission am Mittwoch bei der Vorstellung ihres Weißbuchs erklärt, das einen Aktionsrahmen vorgeben soll, wie sich die Mitgliedstaaten vorbereiten können. Dem Bericht zufolge wird sich der Klimawandel je nach Region unterschiedlich auswirken, wobei Küsten-, Berg- und Überschwemmungsgebiete besonders gefährdet sind. Die meisten Anpassungsmaßnahmen müssen daher auf nationaler oder regionaler Ebene getroffen werden.
EU-Umweltkommissar Stavros Dimas erklärte: "Das Ausmaß des Klimawandels wird von Jahr zu Jahr größer und beunruhigender. Deshalb müssen wir jetzt mit den Regierungen, den Unternehmen und den Gemeinden an einer umfassenden Anpassungsstrategie für die EU arbeiten." EU-Agrarkommissarin Mariann Fischer Boel ergänzte: "Die europäische Landwirtschaft wird die ganze Wucht des Klimawandels zu spüren bekommen. Die Landwirte müssen die Probleme, die auf sie zukommen, genau verstehen. Insbesondere sollten Maßnahmen getroffen werden, die unabhängig von der klimatischen Entwicklung wirtschaftliche und ökologische Vorteile bringen."
In den nächsten 50 Jahren wird der Klimawandel wahrscheinlich tiefgreifende Auswirkungen auf so wichtige Wirtschaftszweige wie Landwirtschaft, Energie, Verkehr, Ökosysteme, Tourismus und Gesundheit haben. Außerdem werden Privathaushalte, Unternehmen und bestimmte gesellschaftlichen Gruppen wie insbesondere ältere Menschen, Menschen mit Behinderungen oder Haushalte mit niedrigem Einkommen betroffen sein.
vgl: Sachsens Bauern werden Klimawandel spüren (20.3.09)