Die größte gentechnikfreie Region Brandenburgs befindet sich seit kurzem in der Prignitz. 54 Landwirtschaftsbetriebe mit über 25 000 ha \- das sind fast ein Fünftel der landwirtschaftlichen Nutzfläche des Kreises \- haben eine Erklärung unterzeichnet, dass sie keine Gentechnik einsetzen wollen, erklärte Reinhard Jung vom Agrarbündnis Gentechnikfreie Region Prignitz gegenüber top agrar. "Pflanzen und Tiere gehören den Landwirten und nicht der Industrie." Und mit wirtschaftlichen Argumenten begründen die Initiatoren auch ihre Motivation für das Agrarbündnis: Patente auf Lebewesen, wie sie für gentechnisch veränderte Pflanzen und Tiere bestehen, bedrohten die unternehmerische Freiheit der Landwirtschaftsbetriebe.
Gegründet wurde das Agrarbündnis als private Intiative von Landwirten, unabhängig von Verbänden und offen für alle Betriebsformen und -größen, von der Agrargenossenschaft bis zum Nebenerwerbsbauern. Die Durchschnittsgröße soll bei 460 ha liegen. 86 % der Flächen würden konventionell bewirtschaftet, 14 % ökologisch. Eine erste Veranstaltung zum Thema Sortenschutz und Patentrecht sei für den Herbst geplant.