Bis zum vergangenen Jahr gehörten die DLG-Ehrungen einfach dazu. Immer Anfang des Winters haben die Milchbauern, die bestimmte Qualitätskriterien erfüllt hatten, eine Urkunde und kleine Geschenke erhalten. Das Oberbayerische Volksblatt schreibt nun, dass damit jetzt zumindest bei Meggle und Bauer Schluss sei. Aus Verärgerung über den Milchboykott hätten die zwei größten Molkereien der Region die Veranstaltung ersatzlos gestrichen. Die Urkunden von der DLG wären formlos per Post verschickt oder dem Milchfahrer mitgegeben worden. Die Molkerei Jäger habe zwar aufgrund des Streiks dieses Jahr auch nicht eingeladen, wolle aber 2009 wieder eine Feier veranstalten, dann aber für alle Milcherzeuger, wie es weiter in der Zeitung heißt. Laut Hermann Jäger sei die DLG-Ehrung auch nicht mehr ganz zeitgemäß: "Alle Bauern, die überlebt haben, bringen doch heute eine Superqualität", so seine Überzeugung. Christian Hain, Geschäftsführer von Alpenhain, habe dagegen nach Befragung der Lieferanten eine kleine Feier gemacht, da es seiner Meinung nach auch um Leistungen im Jahr 2007 gegangen sei. Allerdings würden aus der Molkerei Bauer mittlerweile laut Volksblatt versöhnlichere Töne kommen. Die Tür sei nicht zu, auch wenn man die "Diffamierungen" nach dem Milchstreik nicht vergessen habe, erklärte das Unternehmen gegenüber der Zeitung. Auch Meggle wolle möglichst schnell wieder einen Weg finden zur Zusammenarbeit. Jakob Niedermaier, der Vorsitzende der Milcherzeugergemeinschaft (MEG) Wasserburg, kann dagegen keine große Unruhe feststellen. Einige Bauern hätten ja auch schon den Boykott einer solchen Veranstaltung angekündigt angesichts des niedrigen Michpreises. Und: In anderen Regionen Bayerns habe es die DLG-Ehrung in dieser Form noch nie gegeben.
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