Die Europäische Kommission soll die EU-Landwirtschaftsminister vollumfänglich in die Verhandlungen über die EU-Klimaschutzziele für 2030 einbinden - angesichts der erwarteten Auswirkungen auf den Agrar- und Forstbereich sowie mögliche Landnutzungsänderungen. Das haben zahlreiche Mitgliedstaaten beim Agrarrat in Brüssel unterstrichen.
Die Minister folgten damit einem Aufruf Deutschlands und Irlands. Das Thema wird vorrangig von den Umwelt- und Energieministern betreut. „Wir müssen unbedingt vermeiden, dass die künftige EU-Klimapolitik negativen Druck auf die nachhaltige Nahrungsmittelproduktion in der EU ausübt“, erklärte der irische Landwirtschaftsminister Simon Coveney. Ansonsten bestehe die Gefahr, dass die relativ klimaschonende europäische Erzeugung von weitaus weniger effizient hergestellten Importen aus Drittländern verdrängt werde.
Die Kommission hatte im Januar vorgeschlagen, die EU-Treibhausgasemissionen bis 2030 um 40 % gegenüber 1990 zu verringern und den Anteil erneuerbarer Energien am Gesamtenergieverbrauch auf wenigstens 27 % zu erhöhen. Die EU-Staats- und Regierungschefs wollten sich eigentlich bereits beim Europäischen Rat im März auf gewisse Eckpunkte einigen - mit Blick auf anstehende internationale Verhandlungen. Das Thema wurde jedoch angesichts der sich überschlagenden Ereignisse in der Ukraine an den Rand gedrängt. Jetzt soll bis spätestens Oktober ein erster Kompromiss gefunden werden.