Nach jahrelangen zweistelligen Zuwachsraten verzeichnete der Handel mit Öko-Produkten 2009 erstmals Umsatzrückgänge. Wie die Nachrichtenagentur DAPD berichtet, haben die Verbraucher laut der Gesellschaft für Konsumforschung (GfK) in den bis Oktober verfügbaren Zahlen haben 1,6 % weniger für Bio-Lebensmittel und -Getränke ausgegeben. Schuld sei allerdings weniger die Krise, als der Preiskrieg im Einzelhandel, sagte GfK-Experte, Helmut Hübsch. So mussten etwa die Discounter, die in den letzten Jahren viele neue Verbraucher für Bio-Produkte gewonnen haben, ein Umsatzminus von mehr als 3 % hinnehmen. Hinzu kamen laut Hübsch besonders gute Ernten im zweiten Halbjahr, die den Preis nach unten getrieben hätten. Insgesamt sind Bio-Produkte für Verbraucher aber weiterhin eine attraktive Alternative zu konventionellen Lebensmitteln. Die Nachfrage stieg in den ersten drei Quartalen laut Hübsch um knapp 2 %. Wichtig sei nun, neue Kunden zu gewinnen und schwankende Verbraucher bei der Stange zu halten. Vor allem in Ostdeutschland sei die Nachfrage von Biokost noch gering. Andere Fachleute rechneten hingegen eher damit, dass in den kommenden Jahren im Bio-Fachhandel eine Konsolidierungsphase einsetzen wird. Der Trend gehe eindeutig zu immer größeren Märkten. Wenn sich der kleine Bio-Laden von Nebenan gegen die Großen behaupten will, müsse er versuchen, sein Sortiment zu spezialisieren und sich damit neue Nischen schaffen, sagte etwa ein Unternehmensberater.