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EU erlässt Regeln für ökologische Aquakultur

Erstmals gibt es eine europaweite gesetzliche Regelung für Biofisch und -meeresfrüchte. Nach langer Diskussion hat der zuständige Brüsseler Ausschuss vergangene Woche Durchführungsbestimmungen für die ökologische Aquakultur zur neuen EU-Ökoverordnung verabschiedet. Der Anbauverband Naturland begrüßte die Entscheidung.

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Erstmals gibt es eine europaweite gesetzliche Regelung für Biofisch und -meeresfrüchte. Nach langer Diskussion hat der zuständige Brüsseler Ausschuss vergangene Woche Durchführungsbestimmungen für die ökologische Aquakultur zur neuen EU-Ökoverordnung verabschiedet. Der Anbauverband Naturland begrüßte die Entscheidung. Man habe bereits vor zwölf Jahren Richtlinien für die ökologische Aquakultur entwickelt und sei am Prozess in Brüssel maßgeblich beteiligt gewesen, erklärte der Naturland-Präsidiumsvorsitzende Hans Hohenester am vergangenen Freitag. Die neue Regelung sei jedoch nur der kleinste gemeinsame Nenner; wichtige Punkte seien zu schwach definiert worden. Aufgrund von Industriefischerei und steigender Verbrauchernachfrage würden die Fischbestände in Meeren und Binnengewässern längst bis zur Obergrenze genutzt. Jeder dritte Speisefisch stamme heute aus gezielter Haltung und Nachzucht. Deshalb sei die Aquakultur der am stärksten wachsende Lebensmittelsektor.


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Während die jetzige Fassung der Aquakultur-Verordnung in einigen Punkten den Vorschlägen von Naturland und anderer europäischer Verbände gefolgt sei, stelle sie in weiten Bereichen einen Kompromiss mit Positionen der konventionellen Industrie dar. Insbesondere die meisten Besatzdichten seien zu hoch angesetzt, monierte Hohenester. Bei Forellen betrügen sie mehr als das Doppelte, bei Shrimps fast das Dreifache der Naturland-Richtlinien. Ferner erlaube die Verordnung kritische Chemikalien, unter anderem zur Imprägnierung von Netzgehegen und zur Konservierung bei der Verarbeitung. Darüber hinaus seien viele Anforderungen, beispielsweise zum Transport von lebenden Tieren, zu vage gehalten. Naturland leiste seit Mitte der neunziger Jahre Pionierarbeit und habe Richtlinien für verschiedene Arten und Haltungssysteme der Aquakultur entwickelt. Betriebe in 18 Ländern Europas, Lateinamerikas und Südostasiens erzeugten Fische, Garnelen und Muscheln nach Naturland-Richtlinien.