Der frühere Vorsitzende der Arbeitsgemeinschaft bäuerliche Landwirtschaft, Sepp Bichler aus Sielenbach, ist aus der AbL ausgetreten. Der Bio-Landwirt gehörte zu den Gründern und stand der Gemeinschaft sechs Jahre lang vor. Wie das Bayerische Landwirtschaftliche Wochenblatt berichtet, sei Bichler vor allem mit den von der AbL organisierten Haberfeldtreiben nicht einverstanden. "Diesen Tabubruch kann ich nicht akzeptieren, weil hier die Privatsphäre von Personen und deren Familienmitgliedern massiv betroffen sei", so Bichler. Wenn sich die AbL nur noch durch Haberfeldtreiben und nach dem Motto "je schriller desto besser" definiere, wolle er diesem Verband nicht mehr angehören, zitiert ihn das Wochenblatt. Mit Sorge betrachte der Landwirt aus dem Landkreis Aichach-Friedberg die zunehmende Emotionalisierung in den Dörfern und verstehe seinen Austritt daher als Signal, nicht nur an die AbL, sondern auch an BDM und Bauernverband. Anstatt sich auf sachlicher Ebene zu verständigen und konstruktive Vorschläge zu machen, die den Bauern und der Milchwirtschaft wirklich helfen könnten, würden Maximalforderungen in den Raum gestellt und längst überholte Wachstumsziele gepredigt, kritisierte Bichler. Es sei höchste Zeit, in eine Diskussion einzutreten, wie die Agrarpolitik so gestaltet werden kann, dass möglichst viele Höfe auskömmlich wirtschaften können.
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