Der Landesbauernverband Sachsen-Anhalt (LBV) hat die Molkereien aufgefordert, bei den Preisverhandlungen für H-Milch mit aller Kraft die Interessen der Milchbauern durchzusetzen. Der LBV beklagte Anfang vergangener Woche, trotz vollmundiger Versprechen des Lebensmitteleinzelhandels über den Erhalt und die Förderung der einheimischen Milchproduktion habe sich in der Preisentwicklung für die Landwirte faktisch nichts bewegt. Noch immer liege der Erzeugerpreis für Rohmilch deutlich unter den Entstehungskosten. Von einer Aufwärtsentwicklung sei nichts zu spüren. Jetzt habe Aldi eine neue Preisverhandlungsrunde für H-Milch angekündigt. Ziel sei es von Seiten der Discounter, den Preis noch weiter zu drücken. "Wir erwarten von den Molkereien dagegen entschiedenen Widerstand", erklärten LBV-Präsident Frank Zedler und LBV-Milchausschussvorsitzender Norbert Münch. Die Stimmung unter den Milchbauern sei hochexplosiv; daran habe auch der Milchgipfel im Juli in Berlin nichts geändert. Sollten die Molkereien wieder vor dem Handel einknicken, würde das die konstruktive Zusammenarbeit zwischen Milchbauern und Molkereien schwer belasten, warnte der LBV. Zur Produktion gesunder und wertvoller Rohmilch bedürfe es vieler Vorleistungen, deren Preis unaufhörlich steige, und es bedürfe vor allem täglich einer hochqualifizierten Arbeit, die zurzeit völlig unzureichend entlohnt werde.
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