In eine Gruppe radikaler Tierschützer aus Braunschweig hat sich offenbar letztes Jahr ein Tierrechtler integrieren können, der gleichzeitig Vertrauensmann (V-Mann) des Landeskriminalamtes war. In einem TV-Bericht hat der NDR mit den Tierschützern über den Fall gesprochen.
Die Mitglieder der Gruppe sind demnach zwischen 20 und 30 Jahre alt und offenbar für einige strafbare Aktionen verantwortlich. U.a. blockierten sie Werktore, indem sie sich an LKWs ketteten. Allerdings steht auch der Verdacht schwerer Brandstiftung im Raum, weshalb das LKA einen V-Mann einsetzte. Dieser sollte offenbar herausfinden, ob die Gruppe an den Brandstiftungen in Niedersachsen beteiligt war. Hier brannte z.B. 2010 in Sprötze ein leer stehender Maststall bis auf die Grundmauern nieder. Der Schaden betrug damals 500.000 Euro.
Nachdem sich der NDR per eidesstattlicher Erklärung abgesichert hat, dass die Tierschützer bei den Unschuldsbekundungen die Wahrheit gesagt hätten, schlagen sich die Reporter auf deren Seite und prangern den Einsatz des V-Manns an. Dieser habe sehr radikale Vorschläge gemacht und z.B. zu Brandanschlägen und LKW-Sabotagen geraten. Das Magazin „Hallo Niedersachsen“ fragt daher, ob der V-Mann bei seinen Aktivitäten selbst Straftaten begangen hat. So habe der „Verräter“ unter einem Pseudonym in einem sozialen Netzwerk folgenden Satz hinterlassen: "Advent, Advent ein Maststall brennt. Wer macht weiter?"
Aufgeflogen war der Ralf G. genannte V-Mann übrigens, weil bei den Aktionen der Gruppe, wie etwa beim Schlachthof Wietze, immer schon Polizei vor Ort war. Daher stellten die Aktivisten dem Maulwurf eine Falle, in die er auch tappte. Danach tauchte er unter.
top agrar meint: Die Kritik an einem V-Mann, der selbst Straftaten vorschlägt, ist berechtigt. Allerdings sollte der NDR die Distanz wahren und auch die Tierschützer, die sich selbst als radikal bezeichnen, nicht kommentarlos als „Die Guten“ darstellen. Der Bericht verharmlost damit die möglichen Gesetzesverstöße der Braunschweiger Gruppe.
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