Am Dienstag legte EU-Agrarkommissar Phil Hogan bei einer Anhörung dar, wie die EU der angespannten Situation auf den Agrarmärkten begegnen könne. Die Europaabgeordnete Maria Heubuch zeigte sich im Anschluss daran erleichtert, dass Hogan nun endlich den Ernst der Lage anerkannt habe und von einer tiefgreifenden Krise spreche. Doch sein Vorschlag, weiterhin auf Wachstum und Export zu setzen, gehe am Kern des Problems vorbei, so die Milchbäuerin.
„Die Preise für landwirtschaftliche Produkte wie Milch und Schweinefleisch sind seit Monaten im Keller. Die Folge ist, dass täglich allein in Deutschland mehr als 20 Höfe für immer ihre Tore schließen. Für junge Menschen wird es immer unattraktiver, die Landwirtschaft zu ihrem Beruf zu machen. Wenn wir in Europa qualitativ hochwertige Lebensmittel produzieren und die ländlichen Regionen am Leben erhalten wollen, brauchen wir eine andere Politik", sagte sie.
Laut Heubuch sind die Vorschläge der Grünen die Lösung, um die Tiefstpreise und die Ausbeutung der Bauern zu beenden. "Konkret fordern wir, die Krise an ihrer Wurzel zu bekämpfen und jene Höfe zu unterstützen, die ihre Produktion freiwillig drosseln. Schweine sollten im Stall 10% mehr Platz bekommen, damit es den Tieren besser geht und weniger Überschuss produziert wird."
Aus Sicht der Grünen sei es klüger, erst gar keine Überschüsse zu produzieren, als diese zu Schleuderpreisen verkaufen zu müssen. Der Idee, mit europäischen Billig-Produkten die Welt ernähren zu wollen, erklärt Heubuch eine klare Absage. Vielmehr müsse die Produktion an die hiesige Nachfrage angepasst werden. Das heißt: Möglichst regionale, bäuerliche, umwelt- und tierfreundliche Landwirtschaft, stellte sie klar.
Grüne Vorschläge: