Viele Schweizer Milchbauern sind davon überzeugt, dass die Zellzahlen durch die Impfungen gegen Blauzunge massiv angestiegen sind. Wie der Schweizerbauer berichtet, sei der Anstieg auf manchen Betrieben deutlich höher als der übliche saisonale Anstieg in den Sommermonaten. Nun stelle sich die Frage, inwiefern die Zellzahlerhöhung mit der Impfung in Zusammenhang steht. Das Schweizer Forschungsinstitut für biologischen Landbau (FiBL) will diese Meldungen nun ernst nehmen und auf seinen Pro-Q-Betrieben verschiedene Auswertungen durchführen. Grundsätzlich könne es immer nach der Impfung zu Ereignissen wie z.B. erhöhte Zellzahlen, Verwerfen oder Todesfälle kommen, erklärten die Experten.
Zwar häufen sich jetzt derartige Meldungen von Landwirten, im Vergleich zum Vorjahr konnte gesamtschweizerisch aber kein Anstieg der Zellzahlen in der Milch beobachtet werden. Die Zahlen sind bis Ende Juli ausgewertet worden. Auch beim Institut für Viruskrankheiten und Immunprophylaxe (IVI) liegen bis jetzt keine solchen Meldungen vor. Systematisch werden bei allen Impfungen Rückmeldungen über unerwünschte Wirkungen erfasst und ausgewertet. "Falls ein Tierhalter unerwartet Impfreaktionen beobachtet, kann und soll er mit dem Tierarzt Kontakt aufnehmen", hält Marcel Falk, Bundesamt für Veterinärwesen, fest. Die Prüfungen der drei Impfstoffe im April hätten jedoch keine gravierende Nebenwirkungen ergeben. Aufgetreten seien in einzelnen Fällen Schwellungen und Rötungen der Einstichstelle.