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Isermeyer hält Agrarboom für möglich

Die Agrarpreise werden langfristig ein für die Landwirte gutes Niveau haben. Das erklärte der Präsident des Johann Heinrich von Thünen-Institut, Prof. Folkhard Isermeyer, am vergangenen Freitag beim WLV-Kreisverbandstag Warendorf in Ahlen.

Lesezeit: 2 Minuten

Die Agrarpreise werden langfristig ein für die Landwirte gutes Niveau haben. Das erklärte der Präsident des Johann Heinrich von Thünen-Institut, Prof. Folkhard Isermeyer, am vergangenen Freitag beim WLV-Kreisverbandstag Warendorf in Ahlen. Allerdings widersprach er der häufig geäußerten These, das weltweite Bevölkerungswachstum und die damit verbundene Nahrungsmittelnachfrage seien der Grund dafür, berichtet das Wochenblatt Westfalen-Lippe. In den zurückliegenden 50 Jahren hat sich die Nahrungsproduktion mehr als verdoppelt, deshalb glaube ich, dass wir die für die Zukunft notwendige Produktionssteigerung schaffen", so Isermeyer. Nicht die Nahrungsmittelnachfrage sondern der Energiehunger der Welt werde die Nachfrage nach Agrarprodukten anheizen. Der Professor erwartet künftig eine viel stärkere Kopplung zwischen Öl- und Agrarrohstoffpreisen. Als fundamentale Information für die Weltagrarmärkte bewertete er den Umstand, dass selbst in den wirtschaftlich schlechten Jahren 2009 und 2010 die Erdölpreise kaum unter 70 bis 80 US-Dollar pro Barrel zurückgegangen seien. Vor allem deshalb, weil die Rentabilitätsschwelle für die Ethanolproduktion bei etwa 40 Dollar pro Barrel Ölpreis liege. "Die Agrarpreise können langfristig nicht unter die Ölpreise zurückfallen." Vorbehaltlich eines Wiedereinstiegs in die Kohleverflüssigung \- sie ist laut Isermeyer noch rentabler als die Ethanolgewinnung aus Zuckerrohr \- hält der Präsident einen vier bis fünf Jahrzehnte andauernden Agrarboom für möglich. "Irgendwann wird dieser Boom jedoch enden, weil auf Dauer nicht praktischer und rentabler ist als die direkte Umwandlung der Solarenergie." Isermeyer warnte davor, dass Europa diese Entwicklung verschlafen könne. Bereits heute würden Asien, Südamerika und Afrika zweistellige Wachstumsraten im Agrarbereich verzeichnen, während Europa auf der Stelle träte. Nach Ansicht Isermeyers fehle es der europäischen Politik an strategischem Vorgehen, das sich streng an den eigenen Interessen orientiere. Von den gegenwärtig diskutierten Plänen zur Agrarpolitik erwartet er deutlich größere finanzielle Einschnitte für die Bauern als bisher angenommen. Das so genannte Greening der Direktzahlungen bedeutet demzufolge nicht nur einige zusätzliche Auflagen, sondern ist eine von der Basisprämie unabhängige Ökokomponente, deren Mehrkosten nur ausgeglichen werden, wenn sämtliche Einzelmaßnahmen erfüllt werden.

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