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Landwirt zu sein, ist eine Berufung

Ein Kommentar von Pater Anselm Grün, Abtei Münsterschwarzach Der Landwirt ist heute den unterschiedlichsten Erwartungen ausgesetzt. Auf der einen Seite soll er möglichst naturnah wirtschaften, auf der anderen Seite soll er immer mehr Nahrungsmittel erzeugen und das auch noch möglichst billig.

Lesezeit: 3 Minuten

Ein Kommentar von Pater Anselm Grün, Abtei Münsterschwarzach

 

Der Landwirt ist heute den unterschiedlichsten Erwartungen ausgesetzt. Auf der einen Seite soll er möglichst naturnah wirtschaften, auf der anderen Seite soll er immer mehr Nahrungsmittel erzeugen und das auch noch möglichst billig. Diese Erwartungen kann der Einzelne unmöglich erfüllen. Es würde ihn zerreißen. Das ist auch ein wichtiger Grund, warum heute viele Menschen an Burnout leiden. Sie möchten den unterschiedlichsten Erwartungen gerecht werden, in der Firma, in der Familie und in der Gesellschaft.

 

Am Ende sind viele überfordert. Statt auf die Erwartungen anderer zu schauen, sollte der Landwirt sich auf das besinnen, was sein Name eigentlich sagt. Er sollte mit sich und seiner Berufung in Berührung sein. Dann wird ihm sein Beruf auch Freude machen. Dann wird auch die Arbeit fließen. Das ist die Bedingung für die innere Zufriedenheit. Wirt ist eigentlich der Herr des Hauses, der dem Gast eine Gunst erweist und ihn bewirtet. Im 17. Jahrhundert ist dann das Wort „wirtschaften“ auf viele Berufe ausgedehnt worden, auch auf die Landwirtschaft. Der Landwirt ist der, der durch die Früchte der Erde den Menschen eine Gunst erweist.

 

„Wirt“ hängt mit „wahr“ zusammen. Ein Landwirt wird der Wahrheit der Natur gerecht, wenn er sie so behandelt, wie es ihrem Wesen entspricht. Landwirt ist wohl einer der frühesten Berufe. Gott selbst beruft den Menschen zum Landwirt: „Gott, der Herr, nahm also den Menschen und setzte ihn in den Garten von Eden, damit er ihn bebaue und hüte“ (Gen 2,15). Der Mensch hat also von Gott den Auftrag, die Erde zu hegen und zu pflegen, damit sie die Früchte bringt, die Gott dem Menschen schenkt.

 

Wer heute Landwirt ist, braucht viel Selbstvertrauen. Er darf sich weder von der Ideologie der Industrialisierung noch von romantischen Naturvorstellungen leiten lassen, sondern muss seinen Beruf so verstehen, wie es der Name ausdrückt. Nur der geht mit der Natur gut um, der eine innere Beziehung zu ihr hat. Für uns Christen ist das eine spirituelle Beziehung. Wir erfahren in der Schönheit der Natur Gottes Schönheit und in der Fruchtbarkeit Gottes Segen. Die Berufung des Landwirts ist es, den Menschen von heute Gottes Segen zu vermitteln. Wenn er sich dieser hehren Aufgabe bewusst ist, wird er sich nicht von den Erwartungen von außen zerreißen lassen.


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top agrar-Rubrik "Der Blick von außen"


Dieser Text stammt aus der Rubrik "Der Blick von außen", die jeden Monat in der top agrar-Heftausgabe erscheint. Der Streitpunkt zeigt, wie die Landwirtschaft von außen gesehen wird und ist nicht die Meinung der Redaktion. Wie stehen Sie dazu? Wir freuen uns auf Ihren Kommentar unten.


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