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Leitfaden für den Besuch einer Schulklasse auf einem Bauernhof

Eine erfolgreiche Führung durch Ihren Bauernhof, von Beate Wengenroth, Projekthof Natur Grünberg Ihr Bauernhof bekommt Besuch von einer Schulklasse. Damit der Tag ein voller Erfolg wird, sollten sie sich gut vorbereiten: Eine einfache Führung durch alle Betriebsteile Ihres Hofes ist für viele Kinder schon ein unvergessliches Erlebnis.

Lesezeit: 6 Minuten

Eine erfolgreiche Führung durch Ihren Bauernhof, von Beate Wengenroth, Projekthof Natur Grünberg


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Ihr Bauernhof bekommt Besuch von einer Schulklasse. Damit der Tag ein voller Erfolg wird, sollten sie sich gut vorbereiten: Eine einfache Führung durch alle Betriebsteile Ihres Hofes ist für viele Kinder schon ein unvergessliches Erlebnis. Doch mehr Spannung und Konzentration können Sie erreichen, wenn sich ein bestimmtes Thema als Roter Faden durch den Aufenthalt zieht und sogenannte Aktivstationen Wissen erfahren lassen.


Lassen Sie mich durch ein Beispiel einen gelungenen Vormittag darstellen: Sie haben einen Milchviehbetrieb und Thema der 5. Klasse ist das Rind. Sie als Betriebsleiter leiten die Gruppe an. Begleitpersonen unterstützen Sie darin. Einzelheiten über den Ablauf des Vormittags sollten im Vorfeld mit dem Lehrer besprochen werden. Die Kinder kommen gegen 9 Uhr zu Ihnen. Am liebsten würden jetzt alle quer über den Hof rennen und auf Forschungsreise gehen. Da der Hof kein Spielplatz ist, versammelt sich die Klasse an einem ruhigen Ort. Dies kann ein Sitzkreis aus Stroh auf der Wiese oder unter Dach sein. Sobald Ruhe eingekehrt ist, wird begonnen. Stellen Sie sich vor und klären Sie die Verhaltenregeln. Nun sind die Besucher an der Reihe. Jeder darf sagen, welches sein Lieblingstier oder seine Lieblingsmaschine ist. Dies baut Anspannung ab und jeder Einzelne fühlt sich wahrgenommen. Danach werden die Kinder durch Fragen gedanklich auf das Thema Kuh gebracht. "Was wisst ihr über Milchkühe?"


Die Klasse geht gemeinsam zur handzahmen Kuh Lottchen. Vor dem Klassenbesuch muss geklärt sein, wo man sie sicher anbinden oder fixieren kann. Optimal ist ein Ort außerhalb des Stalles ohne Ablenkung. Die Besucher stellen sich im Halbkreis um Lottchen und Sie klären im Dialog mit den Kindern, zu welcher Tierart Lottchen gehört und welche Körperteile eine Kuh hat. Falls von den Kindern nichts kommt, fragen Sie beispielsweise schmunzelnd: "Wo hat denn die Kuh ihre Augen?" Um die wichtigen Körperteile des Tieres begreifbar zu machen, ist es hilfreich, Parallelen zum menschlichen Körper zu finden. Kinder sollten nicht nur sehen und hören können: Paarweise dürfen sie zu Lottchen gehen und sie anfassen. Weisen Sie auf die Gefahren der Hinterhand und Hörner hin. Als krönender Abschluss kann den Kindern gezeigt werden, wie Lottchen gemolken wird. An einem Gummieuter können die Kinder selber melken. Spannen Sie den Bogen zur Milch: "Für wen hat die Kuh Milch und für was verwenden wir Menschen diese Milch? Welche Produkte können wir aus Milch herstellen?" Die Gruppe geht durch den Melkstand in die Milchkammer und der Weg der Milch vom Euter zur Molkerei wird erklärt. Einfache Schautafeln mit viel Bild und wenig Schrift veranschaulichen den Weg der Milch bis nach Hause in den Kühlschank. Eine Pyramide aus Milchverpackungen verdeutlicht die Menge, die eine Kuh im Tagesdurchschnitt gibt. Nehmen Sie hier ruhig den eigenen Stalldurchschnitt und diskutieren Sie mit älteren Kindern über die Vorteile sowie Nachteile von Hochleistungskühen.


Soviel Milch macht Hunger, Zeit für ein kleines Frühstück. Vielleicht bietet sich danach ein "Melkerwettrennen" an: Wer bringt am schnellsten den Milchbecher mit Wasser von A nach B ohne etwas zu verschütten?


Anschließend kann entspannt der Boxenlaufstall besichtigt werden. Die Kinder haben Zeit zum Beobachten und Fragen stellen. Durch eigene Fragen wird der Blick auf wesentliche Funktionsbereiche gelenkt. "Wofür sind die Boxen? Seht ihr irgendwo Tränken?" Überprüfen Sie für sich, ob von den Teilnehmern alles, auch was beispielsweise mit den Ausscheidungen passiert, angesprochen wurde. Welche Bedürfnisse hat eine Kuh und wie werden wir ihnen in unserem Betrieb gerecht? Als Biobetrieb können Sie auf die Besonderheiten in der Biorinderhaltung hinweisen. Anschließend können Sie aufs Futter zu sprechen kommen. Die Kinder dürfen Futter nachschieben und betrachten.


Weiter geht es zu den Bergehallen und den Fahrsilos. Im Getreidelager möchten die Kinder gerne sehen, wie Getreide gequetscht wird. Irgendwo auf diesem Rundweg ist außerdem eine Futterstation aufgebaut, die den Kindern zeigt, wie viel eine Kuh von welchem Futter zu sich nimmt. Die Portionen werden gewogen, angelangt und gerochen. Was ist Was? Karten mit den richtigen Bezeichnungen können verteilt und dem Futter zugeordnet werden.


Bei aufmerksamen Kindern kann tiefer gegangen werden: "Wie funktioniert die Verdauung einer Kuh?" Eine Schautafel (IMA, Poster "die Kuh") weist auf die Besonderheiten des Wiederkäuers hin. "Warum dürfen wir der Kuh nicht nur Getreide füttern?" "Welche Tiere fressen noch Heu oder Getreide?" Diese Frage leitet den weiteren Rundgang zu anderen Stallungen ein. Gönnen Sie den Kindern direkten Kontakt zu den Kälbern, Hühnern, Schweinen und Kaninchen. Falls außer Milchkühen keine anderen Tierarten vorhanden sind, gehen Sie am Acker und den Wiesen vorbei und zeigen den Kindern wo das Futter wächst. Anhand der Arbeitsmaschinen für die Getreideernte und Heuernte können die Kinder einzelne Arbeitsschritte nachvollziehen. Vielleicht bietet der Hof auch einen Spiel- und Erfahrungsbereich für Kinder? Streichelzoo und Toben im Stroh kommen immer gut an.


Bevor der Bauernhofaufenthalt endet, versammelt sich die Klasse wieder am Ausgangspunkt, dem Sitzkreis mit Stroh. Es werden Karten verteilt: 5 braune Karten mit Bildern vom Boden; 5 grüne mit Futterpflanzen; 5 gelbe mit Hoftieren; 5 weiße Karten mit Milchprodukten und 5 schwarze mit tierischen Ausscheidungen und Nahrungsabfällen. Passen Sie die jeweilige Kartenanzahl der Klassengröße an. Die Kinder mit der gleichen Kartenfarbe sammeln sich in einer Gruppe. Erst dürfen sich die Kinder mit braunen Karten in den Kreis setzen. Sie erzählen, was sie auf den Karten sehen. Der Betriebsleiter bringt es auf den Punkt: "Ihr seid der Boden, die Erde. Was wächst auf der Erde?" "Pflanzen." Die Pflanzenkinder (grüne Karte) dürfen sich rechts von den Bodenkindern in den Kreis setzen und erzählen wieder, was sie sehen. Über Tiere und Milchprodukte schließt der Kreis mit den Ausscheidungen und Abfällen, welche dem Bodenleben und den Pflanzen wiederum als Nahrung dienen. Sie können die Führung mit folgenden Worten beenden: "So, wie ihr diesen Kreis bildet, arbeitet auch ein gesunder landwirtschaftlicher Betrieb im Kreislauf".


Ein Feedback durch die Kinder und Begleitpersonen hilft Ihnen, sich kontinuierlich zu verbessern. www.projekthof-natur.de

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