Der Markt für Lebensmittel, die nach den Speise-, Trink- und Schlachtvorschriften des Islams erzeugt bzw. verarbeitet worden und somit "erlaubt" - halal - sind, gewinnt immer mehr an Bedeutung. Wie das Institut der deutschen Wirtschaft (iwd) in Köln jetzt mit Hinweis auf eine Studie des Marktforschungsunternehmens Nielsen berichtete, hält sich die Mehrheit der 4,3 Mio. Muslime in Deutschland an die religiösen Ernährungsregeln. So würden beispielsweise die Zutaten für Börek, die türkische Variante eines mit Fleisch oder Gemüse gefüllten Auflaufs, und für Baklava, ein Gebäck aus Blätter- oder Filoteig, überwiegend in orientalischen Supermärkten eingekauft. Allein die rund 10 000 türkischen Lebensmitteleinzelhändler in Deutschland hätten im vergangenen Jahr fast 10 Mrd. Euro umgesetzt.
Längst mischten im Ethno-Markt aber auch Großkonzerne mit: Nestlé beispielsweise sei mit einem weltweiten Umsatz von 4,6 Mrd. Euro der größte Produzent von Halal-Waren. Im Jahr 2009 gingen laut iwd international Halal-Erzeugnisse für mehr als 437 Mrd. Euro über die Ladentheken, was 16 % des globalen Lebensmittelmarktes entsprach.