Am Montag sprach sich in Brüssel eine knappe Mehrheit der EU-Staaten für den Antrag des Chemiekonzerns BASF aus. Der deutsche Agrarminister sowie etliche seiner Kollegen stimmten vergeblich dagegen. Wie das Handelsblatt berichtet, muss daher erneut die EU-Kommission die endgültige Entscheidung treffen, da das Abstimmungsergebnis zu knapp war. Gesundheitskommissar Markos Kyprianou hat jedoch bereits empfohlen, die gentechnisch veränderte Kartoffelsorte zuzulassen, da die Europäische Behörde für Lebensmittelsicherheit (EFSA) die Kartoffel als unbedenklich für die menschliche Gesundheit eingestuft hatte. Widerstand innerhalb der Kommission kommt dagegen weiterhin von Umweltkommissar Stavros Dimas. Dennoch steht der Hersteller BASF damit vor einem Durchbruch in einem seit Jahren andauernden Streit um Amflora. Bereits im Sommer vergangenen Jahres hatten die EU-Staaten den Weg zum Anbau der Sorte für die Stärkeproduktion frei gemacht, da sich damals unter den Agrarministern ebenfalls keine Mehrheit für die Zulassung fand. Der Konflikt um die Kartoffel hat hohe symbolische Bedeutung. Denn es ist das erste Mal seit den neunziger Jahren, dass ein gentechnisch modifiziertes Agrarprodukt in der EU für den Anbau freigegeben würde. Hauptsächlich soll Amflora zur Gewinnung von Stärke und Futtermitteln dienen. Für den menschlichen Verzehr ist sie nicht vorgesehen, u.a. aufgrund ihres angeblich schlechten Geschmacks. Für BASF sei die Zulassung als Nahrungsmittel dennoch sehr wichtig, um mögliche Haftungsrisiken auszuschließen, so die Zeitung.
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