"Die Anzahl der Kühe gibt noch keine Aussage über die Wirtschaftlichkeit eines landwirtschaftlichen Betrieb. Milch ist ein Rohstoffwert mit Zukunft." Das erklärte Unternehmensberater Peter Lührmann am Donnerstag bei einer Vortragsveranstaltung "Zukunft Milch" in Alsfeld. Rund 250 Landwirte waren hierzu der Einladung des Hessischen Verbandes für Leistungs- und Qualitätsprüfungen in der Tierzucht (HVL) und der Zucht- und Besamungsunion Hessen eG (ZBH) gefolgt, berichtet der Lauterbacher Anzeiger. Laut Lührmann seien die Preise am Weltmarkt wieder gestiegen, der aktuelle Milchpreise betrage nach seiner Statistik derzeit 29,1 Cent und dürfte sich um die 32 Cent mittelfristig einpendeln. Jedoch sind laut dem Berater viele Faktoren zur Gewinnerzielung zu bedenken. Milch habe nur unter klaren betriebswirtschaftlichen Strukturen eine Zukunft. Man müsse sich als Milchbauer gut aufstellen, auch Milchpreisschwankungen zwischen acht bis zehn Cent seien möglich, so Lührmann. Das müsse und könnte ein gut aufgestellter Betrieb, der immer über eine gewisse Liquidität verfügen muss, dann auch verkraften. "Wer rückblickend nach vorne geht, der läuft irgendwann gegen eine Wand." Höhere Milchpreise alleine lösten aber die zahlreichen Probleme, die man in der Landwirtschaft heute hat, nicht. Es gelte auch zu bedenken, dass die Milchquotenregelung 2015 auslaufe. Daher plädierte der Referent für eine klare Betriebs-Analyse, die deutlich auch die Stärken und Schwächen herausstelle und den Betriebsinhaber zu Entscheidungen zwinge. Dabei werde das Finanzmanagement in der Landwirtschaft immer wichtiger. Ziel müsse es sein über die Qualität effektiver den Betrieb zu führen. Nicht unbedingt sei automatisch eine Erhöhung der Milchkühe auch mit einer Erhöhung des Gewinnes verbunden. Genau hier sei ein Mix notwendig. Bernd Lührmann stellte heraus, dass der Landwirt sich immer selbst überprüfen müsse, ob er die vorgegebenen Ziele erreicht. Entscheidungen über Investitionen müssten ergebnis- und zielorientiert angegangen werden. Man müsse sich selbst und seine mitarbeitende Familie richtig einschätzen. Gehen die Zahlen nicht auf, so Unternehmensberater Lührmann, müsse auch letztlich die Aufgabe eines Betriebes möglich sein.
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