Die miserablen Milchpreise haben jetzt eine Gruppe deutscher Milchbauern dazu veranlasst, durch Tirol Richtung Vatikan zum Papst zu pilgern. Wie der ORF berichtet, würden Milchbauern, die angeblich aus ganz Deutschland kommen sollen, am heutigen Montag auf ihrer Protest-Pilgerreise Tirol durchqueren. Am Freitag wollen sie für eine Audienz beim Papst in Rom sein. Unterstützung für eine Pilgerfahrt auf Traktoren und Anhängern zu einer Audienz beim Papst in Rom bekämen Deutsche Milchbauern von Mitgliedern der Österreichischen IG-Milch. Man wolle die Pilger am Montag auf ihrer Strecke durch Tirol begleiten, sagte ein IG-Milch-Mitglied am Sonntag der APA. Die Forderung an die EU sei, ein "flexibles Milch-Quotensystem" einzurichten. Dass am Dienstag Italiens Milchbauern am Brenner eine Straßenblockade errichten wollen, habe konkret mit der Pilgerreise der deutschen Bauern nichts zu tun, meldet der österreichische Sender weiter. Auslöser für diese Blockade sei aber ebenfalls der niedrige Milchpreis und der zunehmend starke Import von industriell verarbeiteten Produkten. "Es wird der größte Protest der letzten Jahre zum Schutz der italienischen Milch- und Käseproduktion sein, die vom Import qualitativ niedriger, industriell verarbeiteter Produkte bedroht sind. Diese werden als italienische Waren verkauft, weil es kein korrektes Etikettensystem in Europa gibt", erklärte der italienische Landwirtschaftsverband Coldirettis. Über den Brenner reisten Milliarden von Liter Milch und Milchpulver pro Jahr nach Italien, ohne jegliche Information für die Konsumenten, klagte Coldiretti. Der Verband wolle die italienische Milchproduktion mit einem transparenten Etikettensystem "vom Stall bis zur Supermarktregale" schützen. Italiens Landwirtschaftsminister Zaia plant laut dem ORF am Dienstagvormittag am Brenner eine Pressekonferenz. Er will dort einen Vorschlag vorstellen, den die italienische Regierung in Brüssel zur Lösung der Probleme des europäischen Milchsektors vorlegen will. "Mit unserem Plan wollen wir nicht konkurrenzfähige Milchproduzenten mit Anreizen anregen, den Sektor zu verlassen."
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