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Milchmarkt Osteuropa: Niedrige Preise und Subsistenzbetriebe

Der Abbau staatlicher Preisregulierungen, die Konsolidierung großbetrieblicher Strukturen und strengere Qualitätskontrollen könnten dazu beitragen, die Wettbewerbsfähigkeit der mittel- und osteuropäischen Milchmärkte zu steigern.

Lesezeit: 2 Minuten

Der Abbau staatlicher Preisregulierungen, die Konsolidierung großbetrieblicher Strukturen und strengere Qualitätskontrollen könnten dazu beitragen, die Wettbewerbsfähigkeit der mittel- und osteuropäischen Milchmärkte zu steigern. Das ist eines der Ergebnisse einer Vortragsveranstaltung des Leibniz-Instituts für Agrarentwicklung in Mittel- und Osteuropa (IAMO) auf der EuroTier in Hannover. Die vergangene Privatisierung der staatlichen Milchbetriebe hätte laut den Wissenschaftlern in vielen mittel- und osteuropäischen Ländern eine Schwächung der Milchwirtschaft zur Folge gehabt. Ein erheblicher Anteil der Rohmilch werde heute noch von kleinen und Kleinstproduzenten hergestellt. Ein eindrückliches Beispiel hierfür sei die Ukraine, wo heute 82 % der Rohmilch aus sogenannten Semi-Subsistenzbetrieben mit durchschnittlich 1,5 Kühen stammen. Diese Situation führt nach Ansicht der Redner u.a. dazu, dass Milchverarbeitungsunternehmen häufig mit Lieferunsicherheiten und qualitativ minderwertiger Milch konfrontiert sind. Die dortigen Unternehmen würden nun versuchen, z.B. durch zusätzliche Preisanreize, Finanzierungs- und Weiterbildungsangebote diesen Problemen zu begegnen und die Zusammenarbeit mit den Produzenten zu verbessern. In der Ukraine sei die Milchproduktion für viele Bewohner ländlicher Gebiete als Einkommensquelle alternativlos.
 Ein Hemmnis der Weiterentwicklung der mittel- und osteuropäischen Milchmärkte sehen die Experten auch in den niedrigen Milchpreisen, die den Produzenten vielerorts trotz Nachfrageüberhang von den Molkereien gezahlt werden. Sie seien häufig die Folge einer staatlichen Politik, die versucht den Nahrungsmittelbedarf einkommensschwacher Bevölkerungsschichten zu sichern, dabei aber gleichzeitig verhindert, dass im Milchsektor kostendeckend produziert werden kann.

 In einigen Punkten würden sich die mittel- und osteuropäischen Milchmärkte aber stark unterscheiden. Während beispielsweise in der Ukraine immer noch Probleme bestehen, die Milchnachfrage im eigenen Land aus heimischer Produktion zu befriedigen, ist in Belarus laut dem Leibnitz-Institut heute Milch das wichtigste Exportprodukt des Agrarhandels. Während zur Zeit noch 80 % der exportierten Milch nach Russland geliefert werden, sei in Zukunft eine Diversifizierung der Exportländer und eine Produktionssteigerung zu erwarten. Redner waren die beiden IAMO-Wissenschaftler Dr. Oleksandr Perekhozhuk und Maryna Mykhaylenko sowie Dr. Mikhail Ramanovich, der als Leiter des Dairy Sector Analysis Team am IFCN Dairy Research Center tätig ist.

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